Verkehrssicherheitsbericht 2022

Spitzenwert: Radfahrer in SH immer häufiger an Unfällen beteiligt

In Schleswig-Holstein steigen mit der zunehmenden Nutzung von Elektrorädern, sogenannten Pedelecs, auch die entsprechenden Unfallzahlen.

In Schleswig-Holstein steigen mit der zunehmenden Nutzung von Elektrorädern, sogenannten Pedelecs, auch die entsprechenden Unfallzahlen.

Kiel. Die Effekte der Corona-Pandemie verschwinden, neue treten hervor: In Schleswig-Holstein hat es 2022 im Vergleich zum Vorjahr wieder mehr Verkehrsunfälle gegeben. Die meisten Menschen verunglücken nach wie vor im Auto (45,2 Prozent). Doch der Anteil der Fahrradfahrenden steigt. Sie waren 2022 an insgesamt 5045 Unfällen beteiligt – der höchste Wert der vergangenen 15 Jahre.

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Einen immer größeren Raum in diesem Feld nehmen Elektroräder, sogenannte Pedelecs, ein. Sie werden auf dem Markt immer beliebter – und entsprechend häufiger Teil der Unfallstatistik. 2022 verunglückten 39,5 Prozent mehr Menschen auf einem solchen Elektrorad als noch 2021. Für sieben von ihnen endete der Unfall gar tödlich.

Umgang mit E-Bike: Üben und Helm tragen

Fünf der Opfer waren älter als 65 Jahre. Beim Fahren eines Elektrorades empfehle er zum Selbstschutz auf jeden Fall das Tragen eines Helmes, sagte Thomas Weißenberg, Leiter für verkehrspolizeiliche Angelegenheiten im Landespolizeiamt, am Montag bei der Vorstellung des Verkehrssicherheitsberichts. Zudem sollte man nach dem Kauf das Fahren zunächst abseits des Verkehrs üben und sich mit dem Rad vertraut machen. Die Polizei habe auch entsprechend ausgebildete Sicherheitsberater für Senioren, an die man sich wenden könne.

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Insgesamt zeigt die demografische Entwicklung auch auf den Straßen in Schleswig-Holstein ihre Wirkung. Während die 18- bis 25-Jährigen 2022 im Verhältnis seltener in Verkehrsunfälle involviert waren als noch in den vorangegangenen Jahren, zeigt die Tendenz bei den Menschen ab 65 Jahren in die andere Richtung. Sie werden in der Statistik zunehmend als Unfallverursacher aufgeführt. „Senioren sind aber auch selbst stärker gefährdet“, sagte Weißenberg.

Verkehr in SH: Senioren sind immer häufiger Unfallverursacher

Besonders ausgeprägt ist diese Gefahr auf zwei Rädern. Sind Senioren auf einem Fahrrad oder Pedelec unterwegs, landen sie besonders häufig in der Unfallstatistik. 45,3 Prozent der im vergangenen Jahr verunglückten Senioren fuhren auf einem Fahrrad oder Pedelec. Ein großes Thema sei hier die Sichtbarkeit der Verkehrsteilnehmer, sagte Weißenberg. Eine Warnweste und weiteres entsprechendes Equipment könne er nur empfehlen.

Auch jüngere Zielgruppen setzen zunehmend auf einen Elektroantrieb. Allerdings sind sie vornehmlich mit E-Rollern unterwegs. Und auch das hat Folgen für die Unfallstatistik. Seit die Geräte Anfang 2020 in die Statistik aufgenommen wurden, haben sich die Unfallzahlen verfünffacht. Die falsche Straßenbenutzung und der Einfluss von Alkohol oder anderen berauschenden Mitteln sind die Hauptunfallursachen.

Auf dem E-Roller gelten Promillegrenzen wie im Auto

Das Hauptproblem bei der Benutzung von E-Rollern sei die sogenannte „letzte Meile“, sagte Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU). „Nach einem geselligen Abend und Alkoholkonsum fährt man mit dem Zug oder dem Bus nach Hause und nimmt sich dann für die letzten Meter einen E-Roller. Das ist gefährlich“, ergänzte sie.

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Vielen Nutzern sei zudem nicht bewusst, dass auf den E-Rollern dieselben Promillegrenzen wie im Auto gelten. So kann man mit einer Trunkenheitsfahrt auf dem Zweirad auch seine Fahrerlaubnis für das Auto verlieren. Der größte Teil der Leicht- und Schwerverletzten bei Unfällen auf E-Rollern sind zwischen 25 und 35 Jahren alt.

KN

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