Kiellinie

Seehundbecken droht die Schließung

Foto: Gehört das Seehundbecken an der Kiellinie bald der Vergangenheit an?

Gehört das Seehundbecken an der Kiellinie bald der Vergangenheit an?

Kiel. „Das Aquarium mitzunehmen, macht für uns keinen Sinn“, sagte Geomar-Sprecher Jan Steffen. Damit entscheidet das Land über eine Nachnutzung: Der Betrieb wird von ihm und aus Eintrittsgeldern finanziert. Die Grünen melden an der Seehundhaltung bereits grundsätzlich Kritik an.

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Gehege nicht mehr zeitgemäß

„Seehunde haben riesige Einzugsgebiete und einen Jagdtrieb, der weit über die Begrenzung des Beckens hinausgeht“, sagte der Grünen-Landtagsabgeordnete Lasse Petersdotter. Es sei nicht mehr zeitgemäß, Wildtiere in dieser Form zu präsentieren. „Nur, weil ich ein Wildtier in Gefangenschaft erlebe, setze ich mich anschließend nicht aktiv für den Schutz seiner Artgenossen ein. Wer in Neumünster den Eisbären sieht, wird leider nicht automatisch zum Klimaschützer.“ Sobald Geomar umgezogen sei, gehöre die Einrichtung geschlossen. Einen entsprechenden Antrag lege er jetzt den Koalitionspartnern von CDU und FDP vor.

Besuchermagnet der Landeshauptstadt

Aquarium und Seehundbecken waren 1972 kurz vor den Olympischen Spielen als Schaufenster zu maritimen Welten eingerichtet worden und zählen bis heute zu den Besuchermagneten der Landeshauptstadt. Das Becken ist für sechs Seehunde zugelassen. Derzeit leben dort vier Tiere, eine Vermehrung wird nicht vorangetrieben. „Da alle Tiere in Gefangenschaft geboren wurden, ist eine Auswilderung nach derzeitigem Wissensstand nicht möglich“, sagte Geomar-Sprecher Steffen.

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Schließung wäre ein Verlust

Sandra Redmann von der SPD-Fraktion signalisierte den Grünen grundsätzlich ihre Unterstützung. „Die SPD ist immer offen für Gespräche, wenn es um die artgerechte Haltung von Tieren geht.“ Ihre Fraktion startet im September einen erneuten Anlauf für eine Bundesratsinitiative, um Wildtiere im Zirkus zu verbieten. CDU und FDP gingen zu Petersdotter auf Distanz. Zwar sei man auf seinem Kurs, wenn es zum Beispiel um Elefanten gehe. „Die gehören nach Afrika und Asien“, sagte Heiner Rickers (CDU). Das Seehundbecken zu schließen, hielte er dagegen für einen großen Verlust. Die AfD äußerte sich ähnlich. Der WWF Deutschland unterstrich den Wert der Umweltbildung. „Der Mensch schützt nur das, was er kennt und liebt“, sagte ein Sprecher.

Hansa-Park trennte sich von Seelöwen

Der Hansa-Park Sierksdorf hatte sich Ende 2017 von seinem Wasserzirkus mit fünf Seelöwen getrennt. „Wir sind kein Zoo, das ist nicht unser Metier“, sagte Claudia Leicht, Mitglied der Geschäftsleitung. „Jetzt haben wir nur noch andere Tiere: Maulwürfe.“

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