Ab September könnte bei Senioren, die in Heimen oder durch einen Pflegedienst in Schleswig-Holstein betreut werden, die monatliche Rechnung teils um Hunderte Euro höher ausfallen als bisher. Grund: Das Pflegepersonal muss gesetzlich nach Tarif entlohnt werden. Die Barmer warnt vor einer Explosion der Eigenanteile.
Kiel. Etliche Senioren und deren Angehörige in Schleswig-Holstein stehen vor einer drastischen Erhöhung der Pflegekosten. Davor warnt zumindest die Barmer Ersatzkasse. Der Grund: Ab September erhalten die meisten Pflegekräfte mehr Geld. Ihre Gehälter sollen sich dann ausnahmslos am Tarif orientieren. Das ist gesetzlich vorgesehen und wird lait Barmer teils zu einem immensen Anstieg der Eigenanteile für Altenheime und Pflegedienste führen, der in keinem anderen Bundesland so stark ausfällt wie in Schleswig-Holstein.
Was für Tausende Pflegerinnen und Pfleger eine gute Nachricht ist, schlägt bei den Pflegebedürftigen stark ins Kontor. Das betrifft vor allem Menschen in Häusern, in denen bislang nicht nach einem Tarif bezahlt wird. „Wir werden Steigerungen bei den Eigenanteilen in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen von 30 Prozent und mehr erleben. In Extremfällen kann die Steigerung bis zu 100 Prozent betragen“, sagt Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein.