Sicherheit in Zügen: Nah.SH kündigt mehr Personal und Kameras an
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Wie das Sicherheitsempfinden der Fahrgäste in den Zügen in Schleswig-Holstein verbessert werden kann, war das Thema einer Konferenz von Nah.SH. Unter anderem soll es mehr Ansprechpartner in den Zügen geben.
© Quelle: Ulf Dahl (Symbolbild)
Kiel. Mehr Personal und zusätzliche Kameras sollen für ein höheres Sicherheitsempfinden in den Zügen in Schleswig-Holstein sorgen. Dies wurde nun auf einer Sicherheitskonferenz des Verkehrsverbundes Nah.SH besprochen. Die Beratungen waren durch die tödliche Messerattacke in einem Zug bei Brokstedt ausgelöst worden.
„Es ist wichtig, dass sich die Menschen in den Zügen gut aufgehoben und sicher fühlen. Nur so kann die Verkehrswende gelingen“, sagte Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen. Die zusätzlichen Kameras seien ein Beitrag. Vor allem aber wolle man mehr Ansprechpartner in die Züge bekommen, so der Minister. Dafür solle ein siebenstelliger Betrag zur Verfügung gestellt werden. „Das ist gut investiertes Geld.“
Nach der Messerattacke in einem Regionalzug beim Bahnhof von Brokstedt Ende Januar, bei der zwei Menschen getötet und vier weitere schwer verletzt wurden, war eine Debatte um die Sicherheit im öffentlichen Nahverkehr entbrannt. In dem betroffenen Zug hatte es keine Videoüberwachung gegeben.
Zugbegleiter sollen in Schleswig-Holstein Bodycams bekommen
Insgesamt gebe es in einigen Zügen zwar Kameras, etwa auf den Strecken von Kiel nach Hamburg oder Kiel nach Lübeck, so eine Sprecherin von Nah.SH. Mit den nun beschlossenen Maßnahmen solle die Videoüberwachung aber großflächiger werden. Abgesehen von weiteren fest installierten Kameras sind auch Bodycams für Zugbegleiter angedacht.
Im Vorfeld der Konferenz hatten Fachleute in den vergangenen Monaten Vorschläge erarbeitet, wie das Sicherheitsempfinden der Fahrgäste im Nahverkehr verbessert werden kann. In den Blick genommen wurden dabei laut Nah.SH neben den Fahrzeugen und den Bahnstationen auch das Umfeld der Bahnhöfe und der Busverkehr.
Umsetzung der Sicherheitsmaßnahmen noch für dieses Jahr geplant
„Wir müssen auf unterschiedlichen Ebenen agieren, um bei uns im Land und bundesweit für mehr Sicherheit im Bus- und Bahnverkehr zu sorgen und um das Sicherheitsgefühl zu erhöhen“, so Innenstaatssekretärin Magdalena Finke. „Deshalb hat sich auf unsere Initiative hin die Innenministerkonferenz dafür ausgesprochen, bundesweite Waffenverbotszonen in Zügen und Bahnhöfen zu prüfen.“ Auch die Videoaufzeichnung in Zügen und an Bahnhöfen solle dort, wo es erforderlich sei, zum Regelfall werden.
Die vereinbarten Maßnahmen sollen noch in diesem Jahr umgesetzt werden. Außerdem sollen weitere Ideen entwickelt und geprüft werden. Zusätzlich soll ein „Runder Tisch“ bei Nah.SH regelmäßig zusammenkommen.
KN