Ehrenamt stärken:

SPD will Zusatz-Rente für Feuerwehrleute

Foto: Einsatz für die Gemeinschaft: Blauröcke sollen dafür in Schleswig-Holstein Extra-Rente erhalten

Einsatz für die Gemeinschaft: Blauröcke sollen dafür in Schleswig-Holstein Extra-Rente erhalten

Kiel. Die SPD will mit der Zusatz-Rente das Ehrenamt stärken. „Die Wertschätzung der Feuerwehrleute darf sich nicht nur auf warme Worte beschränken“, sagte die feuerwehrpolitische Sprecherin der Landtags-SPD, Beate Raudies. „ Darum fordern wir, dass sich eine Tätigkeit bei der Freiwilligen Feuerwehr künftig auch auf die Altersversorgung positiv auswirkt.“ Die Zusatzrente soll demnach je zur Hälfte von Land und Kommunen finanziert, bei einer Versorgungskasse angespart und nach Vollendung des 67. Lebensjahres monatlich ausgezahlt werden. Ältere Blauröcke (weniger als 15 Jahre Rentenanspruch) sollen eine Einmalzahlung erhalten.

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Vorbild für die Löschrente ist Thüringen. Dort zweigen Land und Kommunen mehrere Millionen Euro im Jahr ab. Ein älterer Blaurock (50 Jahre) bekommt in zehn Jahren eine Löschrente von acht Euro im Monat, ein junger Ehrenamtler (20 Jahre) kann in 40 Jahren mit 45 Euro rechnen. Raudies, die auch finanzpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion ist, machte für Schleswig-Holstein weder Angaben zu den Kosten noch zur geplanten Höhe einer Löschrente.

Feuerwehrverband ist skeptisch

Der Feuerwehrverband begrüßte die grundsätzliche Bestrebung, einen Mehrwert für den ehrenamtlichen Dienst zu schaffen. Aber: „Ob das Vorhaben einer Rentenzahlung finanzierbar ist, vermögen wir aktuell nicht zu bewerten“, sagte Landesbrandmeister Frank Homrich. Sein Appell: Die Städte und Gemeinden sollten „kostenneutralere Anreize“ für das Ehrenamt schaffen, etwa kostenlose Freibadbesuche oder Vergünstigungen in regionalen Geschäften ermöglichen.

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Regierungskoalition lehnt SPD-Plan ab

Die Landtags-FDP verwies auf die völlig unklare Finanzierung der Löschrente. „So bleibt der fade Beigeschmack, dass sich die SPD nur bei einer bestimmten Gruppe beliebt machen will“, sagte Fraktionschef Christopher Vogt. Kopfschütteln auch bei der CDU: „Der Vorschlag wird schwer finanzierbar sein“, meinte Hans Hinrich Neve. Eine Rente von fünf oder zehn Euro würde zudem in keinem Verhältnis zum Verwaltungsaufwand stehen. „Es könnte ein bürokratisches Monster und viel Augenwischerei auf uns zukommen.“ Die Landtags-Grünen erinnerten daran, dass die Kommunen schon jetzt freiwillig eine Löschrente anbieten können.

Von Ulf Billmayer-Christen

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