Überflutete Straßen, Unfall auf der A210
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Ein Gewitter mit Starkregen hat in Felde am Mittwochnachmittag die Dorfstraße auf Höhe des ehemaligen Gasthofs Felder Seegarten überflutet.
© Quelle: Karina Dreyer
Felde/Bordesholm/Flensburg. Ein Gewitter mit Starkregen ist am Nachmittag über Schleswig-Holstein gezogen und hat zu zahlreichen Überschwemmungen geführt. Das Gelände des "Wacken Open Air" musste teilweise wegen Unwetters geräumt. Am Abend sorgte dann ein weiterer heftiger Regenschauer für 90 Einsätze im Kreis Rendsburg-Eckernförde.
Wacken Open Air musste geräumt werden
Wegen Starkregen ist das Gelände des "Wacken Open Air" am Mittwochabend teilweise geräumt worden. Im Wackinger Village und im Bereich vor einer Bühne wurden die Fans aufgefordert, das Gelände zu verlassen und in den Fahrzeugen Schutz zu suchen, wie die Polizei mitteilte. Diese beiden Bereiche waren für die Besucher bereits zugänglich, das übrige Gelände wird am Donnerstag eröffnet.
Betroffen war auch der Auftritt der „Wacken Firefighters“. Die Show der örtlichen Feuerwehrkapelle gilt als inoffizieller Auftakt des Festivals. Sie wurde nach dem dritten Lied abgebrochen. Eine offizielle Unwetterwarnung gab es zunächst nicht. Der Campingplatz war nicht betroffen.
Keller in Felde standen unter Wasser
In Felde (Kreis Rendsburg-Eckernförde) standen acht Keller unter Wasser, die die Feuerwehr leerpumpen musste. Auch Straßen waren überschwemmt. Betroffen war unter anderem die Dorfstraße auf Höhe des ehemaligen Gasthofs Felder Seegarten. Dass das Wasser dort stehen bleibe, sei bei starkem Regen wegen der Lage nicht ungewöhnlich, sagte Feldes Wehrführer Oliver Schodt. Das Wasser sei aber eigenständig wieder abgelaufen.
Die Felder Feuerwehrleute wurden am Nachmittag vom Starkregen überrascht, als sie gerade mit Kindern im Zuge des Ferienspaßes in der Gemeinde eine Wasserrutsche bauten. Sie rückte dann unverzüglich zu den Einsatzorten, unter anderem im Pommernweg und im Lindenweg, aus.
In Felde pumpte die Feuerwehr acht Keller aus
Beim Leerpumpen der acht Keller bekamen die Felder Kameraden Unterstützung von zwei Einsatzwagen der Feuerwehr Achterwehr.
Wie heftig der Starkregen in Felde war, zeigte sich zum Beispiel auch im Seekatenweg. Das Wasser spülte Asphalt und Geröll auf und hinterließ dicke Löcher in der Straße.
Felder Jugendzentrum wurde komplett überflutet
Das Jugendzentrum Felde blieb vom Unwetter nicht verschont. Es wurde vollständig überflutet. "Das Jugendzentrum ist komplett vollgelaufen", berichtete Feldes Bürgermeisterin Petra Paulsen.
Auch die benachbarte Kindertagesstätte sei betroffen. Die genauen Schäden seien noch nicht absehbar, sagte Paulsen. "Da müssen wir abwarten", sagte die Bürgermeisterin.
Erneut Aquaplaning-Unfall auf der Autobahn 210 bei Bredenbek
Der Starkregen führte zudem erneut zu Aquaplaning auf der Autobahn 210. Bei Bredenbek kam deshalb ein Fahrer mit seinem Auto von der Straße ab. Der Fahrer blieb dabei unverletzt, die Polizei konnte das Auto schnell bergen, sodass es zu keinen größeren Verkehrsbehinderungen kam.
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Sven Fietze von der Autobahnpolizei Neumünster teilte mit, dass wahrscheinlich unangepasste Geschwindigkeit bei dem einsetzenden Starkregen die Ursache für den Unfall war.
Bahntunnel in Bordesholm für 30 Minuten unpassierbar
In Bordesholm war der Bahntunnel in der Bahnhofstraße durch Starkregen gegen 15 Uhr vollgelaufen. Die Pumpen konnten die großen Wassermassen nicht mehr bewältigen. Nach gut 30 Minuten konnte die Trasse aber wieder ungehindert passiert werden.
In Westensee rückte die Feuerwehr zum Großeinsatz aus: Innerhalb von drei Stunden mussten sechs vollgelaufene Keller leergepumpt und drei umgestürzte Bäume weggeräumt werden.
Flensburg: Einige Straßen nach Starkregen gesperrt
Auch in Flensburg drückten die Wassermassen zahlreiche Gullideckel hoch. In Senken von Hauptverkehrsstraßen stand das Wasser zum Teil hüfthoch. Die Rettungsleitstelle nahm Anrufe im Sekundentakt an.
Einige Straßen sind wegen des hohen Wasserstands gesperrt worden, wie ein Sprecher der Regionalleitstelle sagte. Besonders am Hafen gab es Probleme. Dort reichte das Wasser bis an die Gebäude ran.
Verletzte oder Unfälle gab es nach Angaben der Leitstelle nicht. Einige Passanten waren barfuß unterwegs, ihnen reichte das Wasser bis an die Waden.
Die Warnung vor starkem Gewitter an der Ostseeküste ist laut Deutschem Wetterdienst mittlerweile aufgehoben.
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