Drei Punkte, was Urlaub in Schleswig-Holstein so besonders macht
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Welche Sehenswürdigkeiten machen Schleswig-Holstein attraktiv? Für viele Urlaubsgäste sind das eindeutig die Leuchttürme an Nord- und Ostsee – wie hier der Leuchtturm in Westerhever in Wattkulisse.
© Quelle: Thomas Eisenkrätzer
Kiel. Was macht Schleswig-Holstein für Urlauber besonders attraktiv? Zum zweiten Mal hat die Tourismus-Agentur (Tash) das durch eine repräsentativen Umfrage erheben lassen. „Schleswig-Holstein wird insgesamt sehr positiv wahrgenommen – sogar minimal besser als bei der vorherigen Befragung 2018“, sagte Peter Pirck, der die Analyse der Brandmeyer Markenberatung leitete. Der Attraktivitäts-Mittelwert liege auf einer Skala von eins bis zehn bei 8,5.
Besonders punkte Schleswig-Holstein damit, dass es ideal zum Erholen und Entspannen sei. Dieser Faktor habe den stärksten Einfluss auf die touristische Attraktivität. Hoch bewerteten die Befragten beispielsweise das erholsame Klima und reine Luft im Norden.
Insgesamt 2313 Gäste im Alter von 16 bis 74 Jahren, die in den vergangenen drei Jahren hier Urlaub gemacht haben, wurden online befragt. Darunter waren erstmals auch rund 300 Schleswig-Holsteiner, die im eigenen Bundesland Ferien machten. Sie bewerteten die Region tendenziell besser als die auswärtigen Gäste.
Gäste werden vom maritimen Flair in Schleswig-Holstein angezogen
Der zweite „Erfolgsbaustein“ sei die Landschaft und das maritime Flair des „echten Nordens“, so Pirck. Gäste schätzten die von Wasser geprägte Landschaft mit ihren weiten Horizonten.
Drittwichtigster Faktor sei die Vielfalt des Bundeslandes. „Mit schönen und sauberen Stränden oder dem Angebot für einen aktiven Urlaub profiliert sich Schleswig-Holstein nicht so stark wie mit den anderen Punkten.“
Geheimtipps und Sehenswürdigkeiten in Schleswig-Holstein
Wenig überraschend rangieren bei den Regionen die Ost- und Nordsee mit 9 bzw. 8,8 Punkten ganz oben. Als „Geheimtipps“ für Urlaub in Schleswig-Holstein wurden die Holsteinische Schweiz, die Schlei-Region und die Insel Amrum identifiziert, weil sie trotz geringerem Bekanntheitsgrad überdurchschnittlich hohe Bewertungen bekamen.
Unter den Sehenswürdigkeiten besonders Hoch im Kurs sind die Leuchttürme an Nord- und Ostsee, der Nationalpark Wattenmeer und Lübecks Altstadt mit dem Holstentor. Weniger bei Touristen bekannt, jedoch gut bewertet, wurden der Ostseeküsten-Radweg und das Wikinger-Museum Haithabu.
Die Einschätzungen der Gäste zeigten, welche Orte, Veranstaltungen und Aktivitäten im Land den größten positiven Effekt auf die Attraktivität des Reiselandes ausübten, sagte Tash-Chefin Bettina Bunge. „So wissen wir, welche Themen wir besonders ins Schaufenster stellen müssen.“
Zwar habe die Tourismusbilanz mit 37,5 Millionen Übernachtungen im Jahr 2022 gezeigt, dass die Branche laufe, sagte Staatssekretärin Julia Carstens. Darauf dürfe sich das Land aber nicht ausruhen und müsse den Tourismus weiterentwickeln – etwa in Richtung Nachhaltigkeit.
Nationalpark Ostsee eine Aufwertung?
Mit einer Einschätzung, ob ein Nationalpark Ostsee, wie ihn Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) vorgeschlagen hat, zu einem neuen Markentreiber werden könnte, hielt sich Bunge zurück. „Kommunikation schafft Realitäten. Wenn ein neues Schutzgebiet ausgerufen wird, verändert das natürlich das Naturerleben“, glaubt Professor Sebastian Zenker von der Kopenhagen Business School, wissenschaftlicher Berater der Studie. „Die Ostsee könnte dadurch eine Aufwertung bekommen.“
Zu besonders beliebtesten Aktivitäten gehören Spaziergänge am Wasser, genauso wie Baden im Meer oder Fischbrötchen essen. Bei den Veranstaltungen mit der bundesweit größten Strahlkraft macht die Kieler Woche das Rennen, vor dem Lübecker Weihnachtsmarkt oder der Travemünder Woche. Bei den Urlaubern aus Schleswig-Holsteinern schieben sich noch die Karl-May-Festspiele in Bad Segeberg dazwischen.
KN