Die Reise nach Sylt oder zu anderen Orten an der Küste fällt in der Corona-Krise aus. Als Trostpflaster holt sich manch verhinderter Urlauber das Symbol für Nord- und Ostseeferien nach Hause: Strandkörbe sind gerade enorm nachgefragt.
Buxtehude/Sylt. Seit 16 Jahren verkauft Kay Gosebeck Strandkörbe - was in der Corona-Krise passiert, hat er noch nicht erlebt. „Bei uns ist Land unter, wir werden erschlagen mit Aufträgen“, sagt der 62 Jahre alte Gründer der Strandkorbmanufaktur Buxtehude. Fast 4000 Klicks zählt er derzeit am Tag auf der Website des niedersächsischen Unternehmens. „Die Leute haben viel Zeit, sie sitzen am PC.“ Von jedem zweiten Kunden höre Gosebeck am Telefon: „Der Urlaub ist abgesagt und stattdessen möchten wir einen Strandkorb im Garten haben oder auf dem Balkon.“
Wegen der Pandemie sind die Inseln an Nord- und Ostsee für Urlauber tabu. Und Gosebeck musste das Ladengeschäft vor einigen Wochen schließen. „Für uns ging an dem Montag eine Welt unter. März, April, Mai, das sind die drei Monate, wo wir 50 Prozent unseres Jahresumsatzes fahren. Aber wir merkten gleich am nächsten Tag, dass die uns hier umlaufen mit Online-Aufträgen.“ Es sei der beste März seit Firmengründung geworden.