Windstrom ist eine tragende Säule der Energiewende. Auf See sind die Anlagen effektiver als an Land, wie Daten aus dem relativ windschwachen Jahr 2021 zeigen.
Hamburg/Bayreuth.Die Windkraftwerke in der Nordsee haben 2021 flautebedingt erstmals deutlich weniger Strom geliefert als im Jahr zuvor. Weil aber windschwache Phasen den Windenergieertrag an Land noch stärker drückten, stieg der Anteil des Nordseestroms an der gesamten deutschen Windstromerzeugung im vergangenen Jahr auf 17,8 (Vorjahr: 17,6) Prozent, wie der Netzbetreiber Tennet am Donnerstag in Bayreuth mitteilte.
Für Tennet-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens zeigen die Daten, dass ein forcierter Ausbau der Windenergie auf See (Offshore) für die Versorgungssicherheit und eine erfolgreiche Energiewende dringend nötig ist. Der auf See gewonnene Strom zeige sich als „stabilisierender Faktor in windschwachen Jahren“, sagte Meyerjürgens. „Offshore generieren wir im Durchschnitt rund doppelt so viele Volllaststunden wie onshore und können somit Flauten an Land teilweise kompensieren.“ Allerdings gab es 2021 erstmals seit vielen Jahren keine neuen Windenergieanlagen auf See. „Daher begrüßen wir die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, dem Ausbau auf See künftig Priorität einzuräumen und dabei Ko-Nutzungen und grenzüberschreitende Projekte zu stärken.“