Darts-WM

„Ally Pally“, Double-out, perfektes Spiel: das große Darts-Abc für Anfänger

Blick ins „Ally Pally“: Bei der Darts-WM 2020 wurde viel gejubelt.

Blick ins „Ally Pally“: Bei der Darts-WM 2020 wurde viel gejubelt.

A – wie Alexandra Palace: Der Austragungsort der Darts-WM seit 2007 ist unter den Fans nur als „Ally Pally“ bekannt. Rund 3000 Zuschauerinnen und Zuschauer finden zeitgleich Platz. Die Halle, die 1873 als Freizeit- und Erholungspark eröffnet wurde, steht im Londoner Norden.

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B – wie Bulls Eye: Der kleine rote Kreis in der Mitte der Scheibe. Trifft ein Spieler dieses Feld, bekommt er 50 Punkte. Umrahmt wird das Bulls Eye vom grünfarbigen Single Bull (25 Punkte).

C – wie Clemens: Als aktuelle Nummer 25 der Welt ist Gabriel Clemens der beste Dartspieler aus Deutschland. Sein größter WM-Erfolg war bisher der Einzug ins Achtelfinale vor zwei Jahren, als er zuvor den damaligen Titelverteidiger Peter Wright besiegte. Der Saarländer ist für die zweite Runde gesetzt.

D – wie Double-out: Die Spieler können einen Satz oder ein Leg – also ein einzelnes Spiel – nur mit einem Treffer in ein Doppelfeld beenden, das ganz am Rand der Zahlenfelder auf dem Dartboard zu finden ist.

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E – wie Entstehung: Aufzeichnungen aus dem 19. Jahrhundert lassen vermuten, dass das Vereinigte Königreich das Mutterland des Darts ist. Noch immer dominieren die britischen Spielerinnen und Spieler die Weltrangliste: Unter den Top 32 sind 13 Engländer sowie je zwei Waliser, Schotten und Nordiren.

F – wie Finish: Die Restpunktzahl, die mit einer Aufnahme von drei Pfeilen gecheckt (ausgelöscht) werden kann. Das höchste Finish im Darts sind 170 Punkte (Triple-20, Triple-20, Bulls Eye).

Besonders laut wird es bei Gerwyn Price

Gerwyn Price jubelt während eines Spiels der Darts-WM 2021 in London.

Gerwyn Price jubelt während eines Spiels der Darts-WM 2021 in London.

G – wie Game on: Damit eröffnet der Caller, der als Schiedsrichter beim Darts fungiert und auch die geworfenen Punkte ansagt, jedes einzelne Leg.

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H – wie Hempel: Zum zweiten Mal in Folge tritt der Wahl-Kölner Florian Hempel (32) auf der wichtigsten Darts-Bühne der Welt an. Im vergangenen Jahr hatte er es bis in die dritte Runde geschafft und auf dem Weg dorthin den damaligen Weltranglistenfünften Dimitri van den Bergh ausgeschaltet. Zum Start muss er in der ersten Runde antreten, weil er nicht Teil der Top 32 ist.

I – wie Interaktion: Die Spieler sind während der Partie häufig im direkten Austausch mit dem Publikum, das bei erzielten 180ern begeistert die Schilder mit der entsprechenden Zahl in die Höhe streckt.

J – wie Jubel: Mittlerweile sind die Posen trotz des weitaus fairen Umgangs der Sportlerinnen und Sportler extrovertierter als früher. Besonders laut wird es bei Gerwyn Price: Der aktuelle Weltranglistenerste ist Ex-Rugby-Spieler und eine entsprechend muskulöse Erscheinung, der seiner Freude mit Jubelschreien Ausdruck verleiht.

K – wie Kostüme: Für die Fans im Alexandra Palace ist neben dem Bierkonsum vor allem eines üblich: die Verkleidung. Es geht um Ausdruck von Lebensfreude, um Humor – und oft um einen Wettbewerb zwischen Darts-Enthusiasten.

L – wie Leg: Um einen Satz zu gewinnen, muss ein Spieler drei Legs für sich entscheiden. Wer zuerst 501 Punkte auf 0 stellt, gewinnt ein Leg.

M – wie Madhouse: Der Restwert von zwei Punkten gilt als „Irrenhaus“. Die Spieler müssen die ungeliebte Doppel-1 treffen, um das Leg für sich zu entscheiden.

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Kopfrechnen ist wichtig

N – wie No Score: Steckt am Ende einer Aufnahme keiner der drei Darts in einem der kleinen Felder der Dartscheibe, gibt es keine Punkte. Ebenso hört man den Ausspruch „No Score“, wenn ein Spieler mehr Punkte wirft, als er noch benötigt. Dann fällt er auf die Punktzahl vor seiner Aufnahme zurück.

O – wie Onehundredandeighty (180): Die beste Aufnahme, die einem Spieler gelingen kann: drei Treffer in das Triple-20-Feld.

P – wie perfektes Spiel: Um 501 Punkte auszulöschen, werden mindestens neun Pfeile benötigt. Der Neun-Darter gilt als „das perfekte Spiel“. Es gibt 71 verschiedene Kombinationen, um von 501 auf 0 zu kommen. Dabei gilt in der Regel: achtmal ein Triple- und zum Auswerfen ein Doppelfeld.

Kostümierte Fans strecken während der WM-Finalpartie 2022 in London 
180-Schilder in die Luft

Kostümierte Fans strecken während der WM-Finalpartie 2022 in London 180-Schilder in die Luft

Q – wie Quereinsteiger: Viele Profis setzen erst spät voll auf den Dartsport. Clemens ist gelernter Industriemechaniker. Rob Cross, der Überraschungsweltmeister von 2018, war Elektriker. Michael van Gerwen, langjähriger Dominator, hat früher als Fliesenleger sein Geld verdient.

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R – wie Rechnen: Neben dem Umgang mit Pfeilen müssen die Profis auch im Kopfrechnen stark sein. Das schnelle Überschlagen vieler Kombinationen ist Voraussetzung beim Auswerfen von 501 Punkten.

S – wie Schindler: Noch immer ist Martin Schindler (26) ohne einen einzigen Sieg bei der Darts-WM. Die diesjährige Ausgabe ist seine vierte Teilnahme. Als aktuelle Nummer 29 der Welt ist er wie Landsmann Clemens direkt für die zweite Runde gesetzt.

2022 erstmals drei Teilnehmerinnen

T – wie Teilnehmerinnen: Seit 2018 hat die Dachorganisation PDC dafür gesorgt, dass auch Frauen bei der zuvor nur von Männern dominierten WM dabei sein können. In diesem Jahr sind es erstmals drei: Lisa Ashton, Beau Greaves und Fallon Sherrock. Die „Queen of the Palace“ hat bislang als einzige weibliche Teilnehmerin ein Spiel auf der größten Dartsbühne gewonnen – sie stand vor drei Jahren nach zwei Siegen sogar in der dritten Runde.

U – wie Unterhaltungsprogramm: Zur Enttäuschung vieler – größtenteils männlicher – Fans wurden die sogenannten Walk-on-Girls, die die Spieler auf die Bühne begleitet haben, 2018 abgeschafft. Nicht abgeschafft wurden allerdings die Tänzerinnen, die meist im Stile von Cheerleadern auf der Bühne zu den Einlaufsongs der Spieler und Spielerinnen tanzen.

V – wie Vorbild: Noch immer ist Phil „The Power“ Taylor der größte Dartspieler aller Zeiten. Der mittlerweile 62 Jahre alte Engländer holte in seiner Karriere die Rekordzahl von 16 Weltmeistertiteln. Taylor ist Mitgründer der heutigen Profiorganisation PDC, die seit 1995 die heute noch ausgespielte WM austrägt.

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W – wie West Hall: Der Teil des Alexandra Palace, in dem die WM stattfindet. Ein Umzug in die deutlich größere Great Hall wird seit Jahren thematisiert, aber bislang nicht umgesetzt.

X – wie X-Faktor: Die Zeit der als unsportlich geltenden Dartspieler ist vorbei – auch wenn einige Akteure noch immer nicht wie Top-Athleten daherkommen. Mittlerweile setzen die Top-Stars längst auf Ernährungspläne und Mentaltrainer.

Y – wie Youngster: Bei der WM treten regelmäßig sehr junge Spieler an. Im Vorjahr war der deutsche Fabian Schmutzler bei dessen Debütauftritt mit erst 16 Jahren und 59 Tagen der zweitjüngste Spieler aller Zeiten im „Ally Pally“ hinter dem Engländer Mitchell Clegg, der 2007 erst 16 Jahre und 37 Tage alt gewesen ist. Dieses Jahr gehört die junge Greaves mit 18 Jahren zu den Youngstern.

Z – wie Zauberer: Nahezu jeder Dartsprofi tritt mit einem Spitznamen an. Einer der langjährigsten Teilnehmer der WM ist der Australier Simon Whitlock, den jeder Fan auch als „Wizzard“ (deutsch: der Zauberer) kennt. Die Deutschen heißen „Gaga“ (Clemens) und „The Wall“ (Schindler), noch ohne Spitznamen ist Hempel.

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