Leichtathletik-Weltverband schließt trans Frauen von Wettbewerben aus
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Trans Frauen werden künftig von Frauenwettbewerben der Leichtathletik ausgeschlossen.
© Quelle: Oliver Weiken/dpa
Der Leichtathletik-Weltverband World Athletics (WA, früher IAAF) hat ein Verbot der Teilnahme von trans Frauen an internationalen Frauenwettbewerben beschlossen. Ab dem 31. März dürfen demnach keine Athletinnen, die die männliche Pubertät durchlaufen haben, an Wettkämpfen der Frauen teilnehmen. Das teilte der Verband am Donnerstag mit.
Die Entscheidung, trans Personen von Frauenwettbewerben auszuschließen, sei nicht einfach gewesen, aber dieser Schritt sei aus Sicht des World Athletics Council notwendig, um „alle biologischen Frauen in unserem Sport zu schützen“, sagte World-Athletics-Präsident Sebastian Coe. Zuvor habe man mit allen beteiligten Interessengruppen gesprochen, die Entscheidung sei „im besten Interesse unseres Sports“.
Die bisherige Transgender-Richtlinie des Leichtathletikverbands besagte, dass Athletinnen für weibliche Wettkämpfe startberechtigt waren, wenn ihre Testosteronspiegel zwölf Monate lang unter fünf Nanomol pro Liter Blut lagen. „Es war unmöglich, die jetzigen Transgender-Vorschriften so beizubehalten“, so Coe weiter. „Ein vollständiges Verbot von Transgender-Athletinnen in der Frauenkategorie ist der richtige Weg.“
Leichtathletik-Weltverband: Russen weiter nicht dabei
Das Council von World Athletics (WA) entschied zudem, dass Leichtathletinnen und Leichtathleten aus Russland sowie aus Belarus wegen des Ukraine-Krieges weiterhin nicht an internationalen Wettkämpfen teilnehmen dürfen. Die Suspendierung des nationalen russischen Verbandes Rusaf wegen flächendeckenden und staatlich unterstützten Dopings wurde aber nach mehr als sieben Jahren aufgehoben.
Rusaf bekam 35 Auflagen, die in den kommenden drei Jahre eingehalten werden müssen und von der WA-Integritätskommission überprüft werden. Rune Andersen, Leiter der Russland-Taskforce, erklärte, er sei endlich zufrieden mit der „neuen Kultur der guten Führung und der Nulltoleranz gegenüber Doping in der gesamten Organisation“.
Russland war im November 2015 wegen systematischen Dopings gesperrt worden. Seitdem wurde nur einzelnen russischen Athletinnen und Athleten nach Prüfung eine Starterlaubnis als neutrale Sportler erteilt. Eine Taskforce unter der Leitung von Andersen begleitete und überwachte den Reformprozess sowie die Etablierung eines unabhängigen Anti-Doping-Systems in Russland.
Wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine verhängte die WA weiterhin eine separate Sperre. Diese Entscheidung folgte auf den Beschluss des Europäischen Leichtathletik-Verbandes von vergangener Woche, wonach russische und belarussische Athleten bis zum Ende des Krieges in der Ukraine kein Teilnahmerecht haben.
Das Internationale Olympische Komitee will am kommenden Dienstag die Kriterien für die Rückkehr von Sportlerinnen und Sportlern aus den beiden Ländern als Empfehlungen für die Weltverbände verabschieden.
RND/seb/dpa