Wenn bei der Handball-Europameisterschaft die deutsche Nationalhymne erklingt, singt Bundestrainer Alfred Gislason immer mit – obwohl er Isländer ist. Das war nicht immer so. Hier erklärt er, warum er seine Meinung änderte.
Bratislava. Am Sonntagabend bestritt die deutsche Handball-Nationalmannschaft in Bratislava ihr sechstes Spiel bei der Handball-Europameisterschaft in Ungarn und der Slowakei. Wie bei jedem Länderspiel werden auch bei den kontinentalen Titelkämpfen die Hymnen der Kontrahenten vor dem Anpfiff gespielt. „Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland! ...“
In jedem der sechs Matches hat auch Bundestrainer Alfred Gislason mitgesungen. Für das deutsche Vaterland? Der 62-Jährige ist Isländer, geboren in Akureyri, ganz im Norden der Insel. Die Nordmänner (und -frauen) haben ihren eigenen Lobgesang, die isländische Hymne „Lofsöngur“. „Ó, guð vors lands! Ó, lands vors guð!“ heißt es da. „Oh, Gott unseres Landes! Oh, unseres Landes Gott!“