Putins Krieg: THW-Star Nikola Bilyk hat ukrainische Wurzeln. Der 25-Jährige ist übermannt von der Sorge um Freunde und Verwandte. Seine Großmutter lebt im vom Krieg gezeichneten Donezk im Osten des Landes. „Momentan ist beten das Einzige, was ich tun kann.“
Kiel. Nikola Bilyk ist Österreicher. Der Rückraumstar des deutschen Handballmeisters THW Kiel ist Kapitän der Nationalmannschaft, ist ihr Gesicht. Und Nikola Bilyk ist Sohn ukrainischer Eltern. Der 25-Jährige ist seit dem Ausbruch des Ukrainekrieges übermannt von Sorge. Um seine Großmutter, seinen Taufpaten, Cousinen und Cousins, Freunde in der Ukraine. Nikola Bilyk betet, dass alles gut geht.
Nikola Bilyk ist ein Kämpfer. Mit großen Schritten, mit Kopf und Schulter voran stürzt er sich in gegnerische Deckungsreihen, ohne Schonung. Der THW-Star fightet stets mit offenem Visier. Am Sonntag nach dem deutlichen 34:24 gegen Erlangen kann er darum nur schwer verbergen, was in ihm vorgeht. Angst hat sich in alle Fasern, in die Seele gefressen. „Das, was in der Ukraine passiert, beschäftigt mich. Beschäftigt mich extrem“, sagt Bilyk. „In der Früh nach dem Aufstehen schaue ich als erstes, ob es neue Informationen gibt. Das ist auch das Letzte, was ich mache, bevor ich schlafen gehe.“