Nachspielzeit: Selten war dieser Titel so zutreffend wie am 10. Februar. Mit 2:1 hat Fußball-Zweitligist Holstein Kiel das Nordduell gegen den FC St. Pauli gewonnen - mit reichlich Drama nach der 90. Minute. Dass die Störche den Sieg über die Zeit brachten, könnte eine Initialzündung sein.
Kiel.Montagabend, Flutlicht, norddeutsches Sturm- und Schmuddelwetter. Der Rahmen für das Nordduell im Holstein-Stadion war mehr als passend. Und die Leistung der KSV Holstein passte zunächst auch wie die Faust aufs Auge: 45 Minuten lang beherrschten die Störche das Spielgeschehen gegen einfallslose Kiezkicker und belohnten sich durch das gut herausgespielte 1:0 von Salih Özcan. Was dieses Tor auch zeigte: Fehlt mal ein Storch, wie jetzt der zuletzt überragende Fabian Reese, sind andere Kieler in der Lage, Lücken zu füllen. Gegen St. Pauli schwang sich Finn Porath zum Vorlagengeber auf, machte ein gutes Spiel.
Die 15 Minuten nach der Pause aber zeigten auch zweierlei: Ein Spieler vom Kaliber eines Janni Serra ist wohl in jeder Zweitligamannschaft nicht adäquat zu ersetzen. Nach seiner Einwechslung war es nicht nur der Treffer zum 2:1, der das Comeback des Stürmers traumhaft machte. Serra war sofort voll da, zeigte Präsenz in der Kieler Angriffsreihe, setzte Impulse. Das zuvor gefallene 1:1 ließ Erinnerungen an die Partie gegen Darmstadt - und so manch anderen Kieler Auftritt der aktuellen Saison hochkommen. Wieder einmal fing sich die KSV quasi aus dem Nichts ein Gegentor.