Sachsen droht der Abstieg
Kämpfen wie die Vorfahren, wie Männer auftreten, sich zerreißen – vor dem Zweitliga-Heimspiel gegen Holstein Kiel erreicht der Tonfall bei Erzgebirge Aue neue martialische Höhen. Es wird immer düsterer im Keller für die Sachsen, die gegen die Störche dringend punkten müssen. Bei einem erneuten Scheitern droht Explosionsgefahr.
Aue.Jetzt beschwören sie sogar schon die Kraft der Ahnen. „Wir werden, wie auch unsere Vorfahren aus dem Gebirge, gegen jede Widrigkeit ankämpfen, so wie das 100 Jahre zurück in unserer Region immer getan wurde“, sagte Torwart Martin Männel trotzig nach dem 0:2 gegen den SV Sandhausen. Die Krise beim Fußball-Zweitligisten Erzgebirge Aue, sie wird immer schlimmer. So schlimm, dass jedes Mittel recht ist, um aufzurütteln. Kampfgeist, Ehre, die Wismut-DNA – die Sachsen krallen sich an ihrem Stolz fest. Und am nächsten Spiel. Gegen Holstein Kiel (Fr., 18.30 Uhr) muss die Wende her. Falls nicht, droht die endgültige Erzschmelze.
Auftritt Helge Leonhardt, schillernder Macher, Klartext-Liebhaber mit berüchtigtem Hang zur Polemik. Der um Worte nie verlegene Aue-Boss hat genug gesehen, haut ab jetzt dazwischen. „Die Mannschaft muss am Freitag gegen Kiel liefern und sich zerreißen“, sagte Leonhardt unter der Woche in der „Bild“ gewohnt martialisch. „Das erwarten auch die Fans, die sauer sind.“ Sauer, weil seit Wochen nichts mehr geht beim FCE. Schlechte Leistungen, noch schlechtere Ausbeute: In den vergangenen sieben Spielen gab es sechs Niederlagen. Die Quittung: Platz 17, fünf Punkte Rückstand auf den Relegationsrang. Leonhardt: „Wir brauchen jetzt Männer und keine Schulkinder.“