Holstein Kiel vor HSV unter Druck
Das Saisonfinale wird zum Kampf um die Zweitliga-Existenz: Holstein Kiel droht der Sturz auf Rang 16, ist auf jeden Punkt angewiesen – auch am Sonntag gegen den Hamburger SV. Vor dem Nordduell mahnt Fin Bartels zur Geschlossenheit. Er will nun auf seine Art vorangehen – um abzuwenden, was ihm als junger Profi gleich viermal passiert ist.
Kiel. Es ist der 7. Mai 2011, und Fin Bartels ist schon wieder abgestiegen. Zum Abschied aus der Fußball-Bundesliga gibt es keine Blumen. Es gibt ein Debakel. 1:8 am Millerntor gegen den FC Bayern. Der FC St. Pauli ist Zweitligist. Und Bartels eine fast schon tragikomische Figur. Sein vierter Abstieg in fünf Jahren. Dabei ist er gerade einmal 24.
Elf Jahre später, Projensdorf, Training von Holstein Kiel. Mittendrin: Bartels, mittlerweile 35, das Haar ergraut, ein silberner Oldtimer, und auch die Erinnerung ans Vierfach-Fiasko ist irgendwie ergraut. Eine dicke Schicht erfolgreicher Jahre hat sich darübergelegt. Und doch ist es wieder da, spät in der Karriere. Das Gespenst namens Abstieg „Ich dachte, ich könnte diese Erfahrung hinter mir lassen“, sagt der im Sommer 2020 – nach erfolgreicher Relegation mit Werder Bremen – zu seinem Heimatklub zurückgekehrte Profi. „Aber jetzt stecken wir drin im Abstiegskampf.“