Nachfolger von Kumpel Neumann
Er ist nicht nur Phil Neumanns Nachfolger, sondern passenderweise auch dessen Nachmieter: Timo Becker soll seinen alten Kumpel aus Schalker Tagen bei Holstein Kiel in der Abwehr beerben. Seit Montag arbeitet Becker mit den Störchen auf dem Platz – und will mit seiner geerdeten Art hoch hinaus.
Kiel. Reden wir übers Wetter. Denn wenn man dies tut mit Timo Becker, dann erfährt man eben nicht nur etwas über Regen im Sommer, über dunkle Tupfer am Junihimmel. Sondern auch über ihn selbst. "Mir war klar, dass das Wetter hier schnell umschlagen kann", sagt der Neuzugang von Fußball-Zweitligist Holstein Kiel nach dem durchnässten Trainingsauftakt der Störche am Montag. "Ich kenne das schon, das ist nichts Neues für mich."
Das mag vermeintlich banal sein. Aber es ist emblematisch. Denn die Karriere des 25-jährigen Verteidigers, sie war vor allem in den letzten drei Jahren ein sportlicher Sonne-Wolken-Mix. Erst das Licht, die Rückkehr des Ur-Schalkers – in Herten geboren, in der Knappenschmiede geformt – nach sechs Lehrjahren an der bisweilen schroffen Fußballbasis bei Rot-Weiss Essen 2019 nach Gelsenkirchen, zunächst Regionalliga, dann Bundesliga, Debüt unter David Wagner, gesetzt in der Rückrunde 2020/21. Ein Traum. Und dann: der Schatten. Abstieg unter Tränen. Verlust des Stammplatzes in der Zweitliga-Hinrunde. Und wieder Licht, neue Blüte bei Leihklub Hansa Rostock.