Bei Holstein Kiel konnte er sich nie richtig durchsetzen, beim nächsten Gegner, dem 1. FC Magdeburg, ist er die zentrale Figur im Aufbau: Torwart Dominik Reimann spielt beim Aufsteiger als Quasi-Feldspieler. Und steckt selbst einen Mario Götze in die Tasche.
Magdeburg. Der mitspielende Torwart ist im modernen Fußball längst der Goldstandard. Aber das, was Christian Titz einst beim Hamburger SV erprobt, in Essen verfeinert und nun als Cheftrainer von Zweitligist 1. FC Magdeburg auf die Spitze getrieben hat, ist noch einmal eine Nummer spektakulärer. Torhüter, das gehört zu seiner Philosophie, sind Feldspieler. Und so ist Dominik Reimann, Titz’ unumstrittene Nummer eins, aktuell der vielleicht aufregendste Keeper im Bundesliga-Unterhaus. Jener Reimann, der sich in drei Jahren bei Holstein Kiel nie wirklich durchsetzen konnte.
Hat man ihn dort also verkannt? "Das würde ich nicht sagen", sagt Reimann vor dem Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Klub (So., 13.30 Uhr, im Liveticker auf KN-online) mit der Gelassenheit eines Profis, der endlich angekommen ist. 16 Einsätze für die KSV zwischen 2018 und 2021, 42 seit etwas mehr als einem Jahr beim Aufsteiger aus Sachsen-Anhalt. Ein Missverhältnis, für das er eine Erklärung hat. "Es ist auch immer abhängig vom Spielsystem", sagt Reimann. "Und das Magdeburger System passt einfach sehr gut zu mir."