Vor dem Heimspiel gegen Paderborn:
Das Gastspiel des SC Paderborn am Freitag (18.30 Uhr/Liveticker auf KN-online) vor der Brust, den Krieg im Kopf: Stefan Thesker, Innenverteidiger des Fußball-Zweitligisten Holstein Kiel, müht sich um die Fokussierung auf den Beruf – auch, um sich vom realen Wahnsinn abzulenken.
Kiel. Schon zweimal hat Stefan Thesker den Kontrast zur teils realitätsfernen Komfortzone eines Berufsfußballers am eigenen Leib erfahren: Im Januar 2016 die Krebserkrankung, im März 2020 die Corona-Infektion als einer der ersten deutschen Profis. Die medizinischen Nackenschläge hat der 30-jährige Innenverteidiger des Zweitligisten Holstein Kiel schadlos überstanden. Heute aber herrscht Krieg in Europa. Und am Freitag (18.30 Uhr) gastiert der SC Paderborn im Holstein-Stadion. Auch für Thesker ein mentaler Balanceakt der extremen Art.
„Zwischenzeitlich rückt das eigene Leben, das eigene Tun, tatsächlich in den Hintergrund. Wie unwichtig ist das eigentlich? Man sieht in der Ukraine Menschen flüchten und um ihr Leben kämpfen. Und wir machen uns Gedanken, wie wir den Gegner anlaufen, um den Ball zu gewinnen“, sinniert der im Normalfall stets für einen lockeren Spruch bekannte Thesker.