Wenn Sander Sagosen den THW Kiel im Sommer 2023 verlässt, soll Nikola Bilyk ein Teil derer sein, die die Lücke füllen. Jetzt ist der norwegische Superstar schwer verletzt, und Bilyk könnte schon jetzt beim Final Four in Köln eine Schlüsselrolle zufallen. Am Ende einer für den Österreicher durchwachsenen Saison.
Kiel. Eröffnungen, Verteidigungsstrategien, Antizipation – Parallelen zwischen Handball und Schach drängen sich zuweilen auf. Beim königlichen Spiel mit seinen schwarz-weißen "Figuren" muss Filip Jicha, Cheftrainer des Handball-Rekordmeisters THW Kiel, am Sonnabend (18 Uhr, Liveticker auf KN-online) an seine taktischen Grenzen und darüber hinaus gehen. Im Final Four der Champions League in Köln wartet im Halbfinale der FC Barcelona. Dabei könnte Zebra Nikola Bilyk zur Schlüsselfigur avancieren.
Die Spielweise des 25-jährigen Österreichers brach sich ganz typisch im letzten Bundesliga-Spiel der Saison gegen Frisch Auf Göppingen Bahn. Wie ein Läufer auf dem Schachfeld, der seinen Farben stets treu bleibt, durchschnitt Bilyk mit ausladenden Diagonalen den Arbeitsbereich eines Rückraumspielers, schlug dann blitzschnell selbst zu (sechs Tore) oder assistierte seinen Mitstreitern mit sehenswerten Vorlagen an den Kreis, auf die rechte Flanke. Zwei Tage später sagt er: „Ich habe noch jede Menge im Tank, denn ich habe in dieser Saison viel weniger gespielt als in meinen ersten fünf Jahren in Kiel. Ich freue mich auf die 20 000 in Köln.“