Podcast „Holstein eins zu eins“: Alle Störche sind schon weg
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Umarmung nach einer starken Leistung: Holstein Kiels Kapitän Hauke Wahl (li.) herzt Keeper Robin Himmelmann. Auch Timo Becker, Philipp Sander und Alexander Mühling (v.re.) machten ihre Sache im Volksparkstadion gut.
© Quelle: Marcus Brandt/dpa
Kiel. Durch das 0:0 beim Hamburger SV bleibt Holstein Kiel im Volkspark weiter unbesiegt. Spiele gegen den Nordrivalen liegen den Störchen einfach – und verschaffen offenbar stets einen dringend benötigten Kick. Das Spiel war ansehnlich, die Kieler zeigten Leidenschaft und Willen, verteidigten trotz Schwimmens in der Anfangsphase aufmerksam und konsequent. Dass die wenigen Nadelstiche zu keinem Tor führten: geschenkt. Ein verdienter Punkt bei einem absoluten Aufstiegsaspiranten: So macht Holstein wieder Spaß.
Das gilt, wenn man die Partie für sich betrachtet. Eingebettet in die Kieler Situation, in die Entwicklung der vergangenen Wochen jedoch bleibt ein Aber: Das Remis ließ den KSV-Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz auf neun Zähler schrumpfen, Winterpausen-übergreifend stehen in den vergangenen zehn Spielen nur zwei Siege (und elf Punkte). Ein Denkanstoß für die kommende Länderspielpause, nach der gleich die ersten beiden Partien gegen Bielefeld und in Rostock mehr als nur richtungsweisend sein dürften.
Und über allem schwebt weiterhin der bevorstehende Riesenumbruch im Sommer mit dem drohenden Substanzverlust in Sachen Qualität, vielleicht sogar Seele und Charakter dieser Mannschaft. Beispiel? Raten Sie mal, wie viele Spieler aus der Startelf des ersten „Aufstiegs-Matchball“-Spiels in Karlsruhe im Mai 2021 – Stand jetzt – in der kommenden Saison noch in Diensten der KSV stehen... Richtig. Keiner.
Seele und Charakter zeigten die Störche in Hamburg, so viel ist klar. Und auch individuell dürfte der ein oder andere Kieler Spieler wie Fan einen kleinen Push erhalten haben: Neben einer guten Joker-Performance von Alexander Mühling verbuchte vor allem Keeper Robin Himmelmann einen echten Sahnetag, rettete Holstein den einen Punkt mit zahlreichen Klasse-Paraden – und strahlte die dringend benötigte und zuvor schmerzlich vermisste Sicherheit von ganz hinten aus. Dass der Ex-Paulianer sich dafür ausgerechnet das Volksparkstadion aussuchte, rundet die ganze Sache ab. Und dürfte ihm den Stammplatz im Kieler Tor beschert haben.
Eine neue Chance, sich zu beweisen, bekommt am Donnerstag im Testspiel gegen den dänischen Erstligisten Aarhus GF nicht nur der zuletzt wenig berücksichtigte Mühling, sondern auch der wieder genesene Thomas Dähne. Dessen Vertrag am Saisonende ausläuft. Wie der von Mühling. Womit wir wieder beim Thema wären.
Über diese und andere Themen sprechen Holstein-Reporter Niklas Schomburg und KSV-Experte Andreas Geidel in der neuen Folge von „Holstein eins zu eins“, dem Podcast-Format der Kieler Nachrichten, das auf KN-online.de und allen gängigen Streaming-Portalen erscheint.
KN