Senkrechtstarterin Susann Beucke aus Strande ist beim Ocean Race „unstoppable“
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Ocean-Race-Senkrechtstarterin: die Stranderin Susann Beucke (rechts). Links: Georgia Schofield.
© Quelle: Sailing Energy/The Ocean Race
Kapstadt. Susann Beucke ist die Senkrechtstarterin im 14. Ocean Race. Die Olympia-Zweite aus Strande war erst vor einem Jahr aus dem olympischen Segelsport ins Seesegeln gewechselt. Fernziel ist die erfolgreiche Teilnahme an der Solo-Weltumseglung Vendée Globe, bei der sich Boris Herrmann jüngst in die Herzen der deutschen Fans segelte. Nach dem Last-Minute-Engagement für das Schweizer Team Holcim – PRB hat „Sanni“ Beucke jetzt im Ocean Race eine erfolgreiche Premiere erlebt. Bei ihrem ersten Einsatz für die Crew um den französischen Skipper Kevin Escoffier gewann Beucke mit der blau-grünen Rennjacht „Holcim – PRB“ auf Anhieb die zweite Etappe.
Susann Beucke: „Super emotionale Momente beim Einlaufen“
„Es waren super emotionale Momente beim Einlaufen. Die Etappe war viel härter, als ich erwartet hatte“, berichtete die 31-Jährige bei den Jubelfeiern im Etappenhafen Kapstadt. Nach zwei Etappen führt Team Holcim – PRB die Ocean-Race-Wertung mit der maximalen Punktzahl von zehn Zählern vor dem US-Team 11th Hour Racing (7 Punkte) und dem französischen Team Biotherm (6 Punkte) an. Boris Herrmanns Team Malizia (5 Punkte) muss sich in der Gesamtwertung nach den Etappenrängen drei und vier zunächst auf Platz vier einordnen.
Während Boris Herrmann in Kapstadt seinen auf Etappe eins verbrühten Fuß auskurierte, bestritt sein Team um Ersatz-Skipper Will Harris eine starke zweite Etappe. Nur blieb das erhoffte Happy End aus, weil sich die Crew der „Malizia – Seaexplorer“ im Finale für eine risikoreiche Kapstadt-Ansteuerung entschieden hatte und dafür nicht belohnt wurde. „Die letzten Stunden des Rennens verliefen nicht zu unseren Gunsten, aber das Team hat weitergekämpft, und wir sind sehr stolz auf sie“, sagte der Hamburger Herrmann. „Will hat sein Talent als Führungspersönlichkeit gezeigt. Das war erst die zweite Etappe. Der Weg bis zum großen Finale in Genua ist noch weit.“ Der Ausblick des viermaligen Weltumseglers, der sein erstes Ocean Race mit der eigenen „Malizia – Seaexplorer“ unter deutscher Flagge bestreitet: „Ich freue mich, bei der nächsten Etappe wieder bei der Crew an Bord zu sein.“
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Vor der Ocean-Race-Flotte liegt vom 26. Februar an die Königsetappe dieser Auflage, die über 12 750 Seemeilen ohne Unterbrechung von Kapstadt am Kap der Guten Hoffnung, am australischen Kap Leeuwin und an Kap Hoorn vorbei ins brasilianische Itajaí führt. Insgesamt hat die Regatte um die Welt sieben Teilstücke.
Susann Beucke sagte auf die Frage, ob sie sich nach dem erfolgreichen Auftakt für die brutalste Etappe der Weltumseglung gerüstet fühlt: „Das habe ich mich auch schon gefragt. Wie das fünf Wochen aushaltbar ist? Unser Skipper Kevin Escoffier sagt immer, dass ein Mensch sich an alle Bedingungen gewöhnen kann. Es wird verdammt hart.“
Die Ocean-Race-Auszubildende, der Skipper Escoffier „eine hohe Lernbereitschaft“ attestiert, ist überzeugt, dass ihr Team das Ocean Race gewinnen kann: „Weil wir richtig gut sind und weil wir das Team, das Boot und die Motivation dazu haben.“ Lächelnd fügte Beucke hinzu: „Und weil unser Team-Song ‚Unstoppable’ von Sia ist. Wer auf den Text achtet: ‚I am a Porsche with no breaks’ (’Ich bin ein Porsche ohne Bremsen’) – das ist unser Team Holcim – PRB.“
Tatjana Pokorny