Geschäftsführer blickt nach vorn
Erst Sander Sagosen, nun Niklas Landin – im Sommer 2023 verlassen den THW Kiel zwei seiner größten Stars. Was bedeutet das für den Handball-Rekordmeister?
Kiel.Wenn in Skandinavien gejubelt wird, bedeutet das dieser Tage oft nichts Gutes für den THW Kiel. Und zwar nicht nur in Bezug auf sportliche Ergebnisse. Zum zweiten Mal innerhalb eines halben Jahres schnappte ein Klub aus dem hohen Norden den Zebras einen Wunschspieler und absoluten Top-Star weg. Erst unterschrieb Rückraumspieler Sander Sagosen bei seinem Heimatverein, statt in Kiel zu verlängern. Am Montag wurde bekannt, dass Welthandballer Niklas Landin seinen ursprünglich bis 2025 datierten Vertrag bei den Zebras aus familiären Gründen vorzeitig beendet. Auch er zieht in die dänische Heimat, nach Aalborg.
Die finanzstarken Projekte im norwegischen Kolstad und norddänischen Aalborg haben neben hohen Gehältern für Spieler wie Sander Sagosen und Niklas Landin auch einen Heimat-Faktor zu bieten. Dieser war aus Sicht der Dänen und Norweger jahrelang den norddeutschen Klubs vorbehalten. Wer sich in der Champions League präsentieren und trotzdem nahe der Heimat leben wollte, musste in Kiel oder Flensburg spielen. Nun wird es für den THW und die SG Flensburg-Handewitt zunehmend schwerer, die Stars dieser erfolgreichen Handballnationen zu halten. Eine neue Dynamik, die den THW Kiel im Sommer 2023 gleich doppelt trifft.