Vor einem Jahr gewann der THW Kiel die Champions League, nun quält er sich durch die Handball-Bundesliga, muss nach der EM-Pause den Startplatz für die Königsklasse verteidigen. Die Umstände sind ähnlich, die Spieler dieselben – warum läuft es nur selten so rund, wie zum Jahresabschluss gegen Lemgo?
Kiel.Formell war der 32:19-Sieg über den TBV Lemgo Lippe für die Handballer des THW Kiel bereits der Rückrunden-Auftakt in der Handball-Bundesliga. Doch in der Realität war er der Abschluss eines atemlosen Handball-Jahres. EM-Pause, Jahreswechsel – Zeit, Bilanz zu ziehen. Und die fällt bei den Zebras durchwachsen aus.
Denn ein Jahr nach ihrem Weihnachts-Wunder 2020, als sie völlig überraschend den Champions-League-Titel holten, müssen die Kieler um ihren Königsklassen-Startplatz für die kommende Saison bangen. Acht Minuspunkte nach 18 Liga-Spieltagen sind so viele, wie sie sich in der kompletten Vorsaison geleistet hatten. 2020/21 hatten die Zebras nach ebenso vielen Partien gerade mal eine Niederlage und ein Remis hinnehmen müssen. Die Umstände sind vergleichbar: Zuschauerbeschränkungen, Corona-Quarantänen, derselbe Kader. Wie also ist die Kieler Inkonstanz in dieser Saison zu erklären?