Umzug ins eigene Wohnzimmer
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Umzug nach Köln: Bundestrainer Christian Prokop am Freitag bei der Ankunft im Hyatt Regency Hotel.
© Quelle: saschaklahn.com
Köln.Mit leichter Verspätung hob der Eurowings-Flieger EW005 am Freitag um 12.51 Uhr in Berlin-Tegel ab und landete um 13.54 Uhr sicher in Köln. Vorrunde, Innehalten, Hauptrunde im deutschen Handball-Wohnzimmer Lanxess Arena. Erster Gegner ist am Sonnabend (20.30 Uhr/ARD) Island.
Die Vorrunde
Fünf Spiele, keine Niederlage. „Das hätte ich vor der WM auf jeden Fall unterschrieben“, sagte Rückraumspieler Steffen Fäth nach dem Sieg gegen die Serben. Die Verabschiedung des Berliner Publikums war warm, frenetisch. „Es war extrem schön, hier zu Hause in Berlin zu spielen. Ich kenne die Stadt, habe mich darum nicht bei jedem Stau gleich so aufgeregt wie die anderen“, sagte Füchse-Akteur Paul Drux.
Drei Siege gegen Korea, Brasilien und Serbien, dazu die Unentschieden gegen Russland und Frankreich. Drux: „Wir sind nach dem Russland-Unentschieden wieder aufgestanden, das hat uns zusammengeschweißt.“ Ein bisschen Glück gehört eben auch dazu. Brasilien leistete Schützenhilfe, kegelte Russland aus dem Rennen.
Weil Deutschland die Punkte aus den Partien gegen die ebenfalls für Köln qualifizierten Teams aus der Vorrunde (Frankreich und Brasilien) mitnimmt, stehen 3:1-Zähler auf dem Konto der Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop.
Der Teamspirit
Die Bad Boys von 2016 gibt es nicht mehr. Aber der Teamspirit von damals ist wieder gewachsen in der deutschen Mannschaft. Erste Reihe, zweite Reihe? Egal! Bestes Beispiel: Torwart Silvio Heinevetter. Vor dem Turnier wurde der Berliner von Prokop als klare Nummer zwei eingestuft, kam vier Spiele lang bestenfalls von der Bank, durfte gegen Serbien anfangen und zeigte sofort eine Spitzenleistung.
DHB-Vizepräsident Bob Hanning kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. "Wir haben es geschafft, jeden Spieler mitzunehmen. Jetzt hatte auch Heine (Heinevetter, d. Red.) sein Eröffnungsspiel. Wenn er gebraucht wird, ist er da, ist integraler Bestandteil der Mannschaft. Wir schwimmen auf einer Erfolgswelle. Wissen jetzt, wie man gewinnt. Wir haben die stärkste Abwehr der Welt. Die Entscheidung für Strobel und Wiede in der Mitte war richtig, sie verleihen uns Stabilität."
Diese Welle soll jetzt in Köln weiter für Schwung sorgen. Besonders Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler vom THW spielen bisher ein Weltklasse-Turnier. Ebenso wie der nervenstarke, treffsichere Linksaußen Uwe Gensheimer. „Die Abwehr ist unser Fundament – Laufwege, Einsatz, Absprachen stimmen. Wir verfügen zudem über ein variables, cleveres Angriffsspiel, kommen gut über den Kreis, haben einen Kapitän in Top-Form. Das alles sind Trümpfe, die jetzt weiter stechen müssen“, sagte Bundestrainer Prokop.
Die Hauptrunde
Mit Island erwartet die DHB-Auswahl zum Auftakt am Sonnabend der vermeintlich schwächste Rivale, der es aber besonders aufgrund einer aggressiven, mannbezogenen Deckung in sich hat. Gespielt wird heute gegen Island, am Montag gegen Kroatien sowieso am Mittwoch gegen Europameister Spanien dreimal um 20.30 Uhr zur Primetime.
Angeführt wird die Hauptrundengruppe I in Köln von Kroatien (4:0 Punkte) vor Deutschland (3:1), Frankreich (3:1), Spanien (2:2), Island (0:4) und Brasilien (0:4). Der Gruppensieger und der Zweite ziehen ins Halbfinale ein. „Es warten richtige Hochkaliber“, sagte Hanning vor dem Abflug in Berlin. „Wir sind jetzt definitiv wieder an der Weltspitze dran. Ob wir ganz vorne drin sind, das müssen wir in den nächsten Tagen zeigen.“
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