Kieler Woche 2019

Wachablösung im Fehlstart-Festival

Foto: Die Kieler Crew der "Diva" schnappte sich den Kieler-Woche-Titel in der J/80.

Die Kieler Crew der "Diva" schnappte sich den Kieler-Woche-Titel in der J/80.

Kiel. Auf der Bahn Delta lagen die Nerven am Abschlusstag offenbar ein bisschen blank: Bei den J/80-Kielbooten fuhren die führenden drei Crews in den beiden ersten Tagesrennen insgesamt fünf Fehlstarts ein. Lediglich die „Frida“ mit Torsten Voss (Flensburg) an der Pinne kam einmal regulär über die Linie und setzte sich vor der bis dato in Front liegenden „Diva“ mit Arne Wilcken und der „Pike“ von Abonnementsieger Martin Menzner (beide Kiel) an die Spitze.

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„Es wollten alle ganz schnell auf die Bahn“, berichtete Menzner grinsend. Der „Pike“-Skipper ging als ungewohnter Dritter ins letzte Rennen, konnte die Erfahrung von insgesamt elf Kieler-Woche-Siegen aber nicht entscheidend einbringen – weil Arne Wilcken dem Druck standhielt, zum Sieg fuhr und so noch an der Flensburger Crew vorbeizog.

„Wir freuen uns und sind erleichtert, dass es mit dem Sieg geklappt hat“, sagte „Diva“-Skipper Wilcken. Für Menzner blieb nach neun Titeln in Folge diesmal nur Platz drei. „Jede Serie ist dafür da, irgendwann zu reißen“, erklärte er trotz verpasstem Erfolg hochzufrieden. „Es waren fantastische Tage, wir hatten großen Spaß.“

Fünf Tage Segeln bei bestem Wetter zur Kieler Woche 2019, aber gleichzeitig anspruchsvollen Bedingungen von großer Welle bis Beinahe-Flaute auf der nach dem Umzug von der Bahn Foxtrott neuen Bahn hatten ihre Spuren bei den Jay-Seglern hinterlassen: Alle waren glücklich mit ihrer Regatta und genossen die Sonne bei der Siegerehrung am Sonntagnachmittag.

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"Furio" punktbeste Crew aller Klassen bei Kieler Woche 2019

„Das ist fantastisch“, lautete auch das Fazit der J/24-Crew „Furio“ aus Seattle. Die US-Amerikaner fuhren in ihrer Klasse alles in Grund und Boden, hatten nach elf Rennen 33 Punkte Vorsprung auf die britische Crew um Skipper Duncan McCarthy. Die „Furio“ nutzte die Kieler Woche als Vorbereitung auf die Heim-WM in Miami im Oktober – und wollte unbedingt einmal beim größten Segelevent der Welt am Start sein.

„Ich habe von den vielen Booten gehört und wollte unbedingt hierher“, sagte Crewmitglied Willem van Waay. „So viele Boote an einem Ort habe ich noch nie gesehen“, schwärmte Shelby Milne. Und ihr Skipper Keith Whittemore berichtete: „Wir haben uns auch schon den ersten Teil angesehen. Wenn alle ins Wasser geströmt sind, hat das Wasser gebrodelt.“

Die US-Amerikaner beherrschten die 28 Boote umfassende Konkurrenz, fuhren sowohl im stärkeren wie im Leichtwind zu sieben Tagessiegen und konnten wegen ihres uneinholbaren Vorsprungs schon vor dem letzten Rennen an Land gehen, um die Atmosphäre im Olympiahafen zu genießen. „Es waren sehr kurze Rennen und ein gut besetztes Feld“, sagte Whittemore dennoch. „Wir hatten zwischen den Rennen nur wenig Zeit zum Durchatmen.“ Neben dem Kieler-Woche-Sieg angelte sich die „Furio“ auch den Roosevelt-Pokal für die punktbeste Crew des zweiten Teils.

Kemmling krönt die Aufholjagd

In der J/70 fuhr der Hamburger Carsten Kemmling mit einem bärenstarken Schlusstag zum Titel. „Heute war ein genialer Tag“, sagte er. „Uns war klar, dass wir noch gute Chancen haben, da bei starkem Wind noch mal alles durcheinander gemischt wird.“ Fünf Punkte holte die Hamburger Crew im stetig auffrischenden Wind auf. „Wir hatten guten Druck auf dem Wasser, die ersten beiden Rennen waren gut kontrollierbar, am Ende waren wir dann am Limit und auch über dem Limit“, sagte Kemmling.

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In der Jugend-Zweihandjolle 420er gab es einen polnischen Erfolg: Patryk Kosmalski und Tomasz Lewandowski triumphierten mit fünf Punkten Vorsprung auf die bayerische Crew Theresa Steinlein/Jonas Royla.

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