Pharma

In den vergangenen Monaten gab es unter anderem bei Fiebersäften für Kinder massive Liefer­schwierigkeiten. Mit einem „Lieferengpassgesetz“ will die Ampelkoalition die Probleme in den Griff bekommen. Der Entwurf von Gesundheitsminister Lauterbach wurde durch die Koalitions­fraktionen noch nachgeschärft. Die wichtigsten Änderungen im Überblick.

Aus Protest gegen die Gesundheitspolitik sind am Mittwoch im Norden zahlreiche Apotheken geschlossen geblieben. «Bei anhaltenden Lieferengpässen, zunehmender Bürokratie, steigenden Kosten und einem stagnierenden Honorar wird es für junge Menschen leider immer unattraktiver, in der Apotheke zu arbeiten - oder gar selbst eine eigene Apotheke zu betreiben», sagte der Präsident der Apothekerkammer Hamburg, Kai-Peter Siemsen

Seit April hat sich Bill Anderson als neuer Mann an der Bayer-Spitze einarbeiten könne. Ab heute übernimmt der US-Amerikaner das Ruder des Pharma-Konzerns. Auf der Hauptversammlung hatte der 56-jährige Anderson nicht weniger als außerordentliche Ergebnisse versprochen.

Derzeit gibt es deutschlandweit kein Penicillin gegen Scharlach. Dass das Lieferengpassbekämpfungsgesetz die Versorgungsmängel beseitigen wird, bezweifeln Fachleute. Und die an der Gesundheitsfront erschöpften Apotheken rufen zum Protest auf: „Wir werden lauter.“

Ein amerikanisches Biotech-Unternehmen hat im Labor das Leben von Mäusen mit Gentechnik um 7 Prozent verlängert, die Mäuse des Ulmer Molekularbiologen Hartmut Geiger werden im Schnitt sogar 15 Prozent älter. Bei alldem geht es natürlich um den Menschen – dessen Lebensverlängerung wäre aber nur ein Nebeneffekt im Kampf gegen Krankheiten.

Beim Mainzer Pharmaunternehmen Biontech sinken mit dem Auslaufen der Corona-Pandemie der Umsatz und der Gewinn. Das Unternehmen hatte vor allem mit dem Covid-19-Impfstoff viel Geld verdient. Biontech setzt seinen Fokus jetzt auf die Entwicklung von Krebsmedikamenten.

Einer Studie des Herstellers Eli Lilly zufolge verlangsamt ein neues Alzheimer-Medikament das Fortschreiten der Krankheit im frühen Stadium.

Viele Eltern hatten in den vergangenen Monaten Stress: Infekte, kranke Kinder und dann wird auch noch der Fiebersaft knapp. Gesundheitsminister Lauterbach hatte vor Weihnachten Gegenmaßnahmen angekündigt, nun wird ein erster Schritt getan. Ob er hilft, ist offen.

Die Pharmaindustrie verdient trotz des Preisdrucks durch Politik und Kassen prächtig. Aber gleichzeitig hat es Fehlentwicklungen gegeben, die nun zu Versorgungsproblemen führen. Kurzfristig lässt sich die Krise aber nur durch eine konzertierte Aktion lösen, organisiert vom Gesundheitsminister, kommentiert Tim Szent-Ivanyi.

Das Jahr 2022 erscheint im Rückblick als eine einzige pharmazeutische Mängelliste. „Dramatisch“ nennt eine Apothekerin die winterlichen Missstände bei Antibiotika und Fiebersäften. Ein Generikagesetz soll laut Bundesgesundheitsminister festlegen, dass die Liefersicherheit bei der Zuteilung einbezogen wird.

Fiebersäfte, Blutdrucksenker oder Magensäureblocker sind knapp. Immer wieder kommt es zu Lieferengpässen bei Medikamenten. „Die Lage ist schlimm“, warnt der Apothekerverband. Die Versorgungslage in Deutschland sei aber generell gesichert, erklärt eine Bundesbehörde.

Sie galt einst als Vorzeigeunternehmerin: Nun wurde Elizabeth Holmes wegen Betrugs verurteilt. Die 38-Jährige muss für mehr als elf Jahre ins Gefängnis.

Legt man sich zum Einnehmen einer Tablette auf die rechte Seite, wird deren Wirkstoff schneller freigesetzt. Das haben zumindest amerikanische Forschende herausgefunden. Warum man Tabletten aber trotzdem besser nicht im Liegen einnehmen sollte.

Angesichts des Milliardendefizits in der gesetzlichen Krankenversicherung ist eine Debatte über die Erstattung von homöopathischen Medikamenten durch die Kassen entbrannt. Allerdings gehen die Ausgaben für derartige Mittel deutlich zurück.

Laut einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage des CSU-Gesundheitspolitikers Stephan Pilsinger hat der Staat bis Anfang Juni etwa 6,8 Milliarden Euro für Impfstoffe gegen die Corona-Pandemie ausgegeben.