Vier-Tage-Woche

Mitten in der Krise will die junge Generation am Arbeitsmarkt kürzer treten: Work-Life-Balance, Vier-Tage-Woche, Recht auf Homeoffice. Dürfen die das? Im Podcast sprechen die RND-Hauptstadtkorrespondenten Steven Geyer und Andreas Niesmann über die Debatten dieser Woche mit „New Work“- und „Generation Z“-Expertin Ronja Ebeling.

Ein Preetzer Unternehmen probiert die Vier-Tage-Woche aus. Geschäftsführer Jan Thomsen erklärt die Bedingungen für Arbeitnehmer.

Aus Sicht von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil ist die flächendeckende Einführung einer Vier-Tage-Arbeitswoche nicht für alle Branchen geeignet. Stattdessen bräuchte es mehr Arbeitsflexibilität im Lebensverlauf, sagte er.

Einst wurde die Viertagewoche als Rettung für angeschlagene Unternehmen gefeiert – in­zwi­schen haben Ar­beit­neh­me­rin­nen und Arbeitnehmer sie auf der Su­che nach mehr Freizeit wie­der­ent­deckt. Selten wurde mehr über Homeoffice, Work-Life-Balance und andere An­nehm­lich­keiten diskutiert. Wie rea­lis­tisch ist eine neue Ar­beits­welt?

Der Autor und Unternehmer Martin Gaedt hat 151 Firmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz untersucht, die die Viertagewoche eingeführt haben. Im RND-Interview erklärt er, wie vielseitig das Modell ist, was bei der Umsetzung entscheidend ist und was das mit dem Klimawandel zu tun hat.

Die Idee einer Vier-Tage-Woche kommt bei vielen Arbeitnehmern gut an - sie wünschen sich, flexibler und kürzer zu arbeiten. Nun werden entsprechende Forderungen auch in der Industrie laut. Der Verhandlungsführer der IG Metall wollen mit der Forderung nach Einführung der Vier-Tage-Woche in die kommende Tarifrunde gehen.

Vier Tage arbeiten, drei Tage frei: Danach sehnen sich viele Deutsche. Auch hier setzen immer mehr Unternehmen auf ein verlängertes Wochenende, damit machen sie durchaus gute Erfahrungen. Ob das in allen Jobs klappt und ob das wirklich mehr Freizeit mit sich bringt, ist bei genauerer Betrachtung aber unklar.

Jede Woche jeden dritten Tag frei haben, trotzdem mindestens dasselbe Pensum schaffen – und natürlich nicht weniger Geld verdienen. Es gibt Untersuchungen, die kommen zu folgendem Schluss: Das geht, es ist gar kein Problem. Doch vielleicht ist das alles auch nur ein schöner Traum. Ein Pro und Contra von Imre Grimm und Andreas Niesmann.

Die Vier-Tage-Woche sei „total attraktiv“, sagt die NRW-Landesvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds Anja Weber. Warum sie aber nur bei gleichem Lohn für eine Vier-Tage-Woche plädiert und was sie von Einschränkungen der Teilzeit-Arbeit für Lehrerkräfte hält.

Zufriedener, gesünder und produktiver: Die Ergebnisse einer großen Studie zur Viertagewoche klingen vielversprechend. Nicht nur Angestellte profitieren, auch für Unternehmen geht die Rechnung auf. Aber ist der produktivitätssteigernde Effekt von Dauer?

In einer niedersächsischen Schule fallen zahlreiche Lehrkräfte aus. Weil dadurch nicht mehr alle 300 Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden können, wollte die Schulleitung eine verkürzte Woche einführen. Doch das war nicht mit dem Kultusministerium abgesprochen.

Die „heute show“ des ZDF hatte Sachsen in ihrer jüngsten Ausgabe unterstellt, Pläne für eine Vier-Tage-Schulwoche zu haben – doch Moderator Oliver Welke lag ein Bundesland daneben. Jetzt entschuldigt sich das ZDF.

Weniger arbeiten bei gleichem Gehalt: Wie ein Modellversuch zeigt, könnte das funktionieren. Unternehmen, die eine Vier-Tage-Woche einführten, hatten dadurch zufriedenere und gleichzeitig produktivere Angestellte.

Ob Vier-Tage-Woche oder Workations: Immer mehr Unternehmen bieten ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit, ihre Arbeitszeit flexibel zu gestalten. Das ist auch gut so, findet RND-Kolumnistin Nadine Nentwig. Denn wenn Mitarbeitende mit ihrer Arbeit zufrieden sind, steigt die Produktivität.

Die Zahl von Unternehmen, die eine Vier-Tage-Woche anbieten, wächst in ganz Deutschland. Was kann die kürzere Arbeitswoche bewirken, was haben Unternehmen davon, ist sie wirklich ein Mittel gegen Personalnot? Dazu äußert sich der Leipziger Professor für Arbeitspsychologie Hannes Zacher.