Dachdecker und Dachdeckerinnen sehen sich seit jeher dem Klimaschutz verpflichtet: Sie decken Dächer, die viele Jahrzehnte halten, sie dichten Keller und Balkone ab, sie dämmen die Gebäudehülle und begrünen Flach- und Steildächer. Sie errichten Fotovoltaik- und Solarthermie-Anlagen. Somit gehören sie zu den klimarelevanten Schlüsselberufen und bauen die Klimawende mit.
Als traditionsreicher Beruf verknüpft das Dachdeckerhandwerk alte Handwerkskunst mit modernen Methoden: Schieferhammer und iPad gehen Hand in Hand. Technische Neuerungen wie der Einsatz von Drohnen, 3-D-Druckern oder die digitale Modellierung von Gebäudedaten halten zunehmend Einzug. ,,Dachdecker sind gefragte Fachkräfte und kompetente Ansprechpartner, auch gerade im Bereich der Energiewende. Bereits 2016 wurde die Ausbildungsordnung angepasst und um den Prüfungsschwerpunkt Energietechnik ergänzt", erläutert Claudia Büttner, Pressesprecherin beim Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH).
Neben einer aktuellen Ausbildungsordnung bietet das Dachdeckerhandwerk eine sehr gute Bezahlung während der Lehrzeit, einen krisensicheren Job sowie vielfältige Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Die Ausbildungsvergütung wurde gerade im Oktober 2022 für alle drei Lehrjahre angehoben: So können Azubis im dritten Lehrjahr 1260 Euro verdienen. Aktuell werden derzeit 8734 junge Menschen im Dachdeckerhandwerk ausgebildet.
getan: Die Auch in puncto Sicherheit wird viel Arbeitsschutzprogramme und Präventionsmaßnahmen im Dachdeckerhandwerk gelten als vorbildlich. Der Zentralverband hat die ,,Charta für Sicherheit auf dem Bau" unterzeichnet und unterstützt damit das Präventionsprogramm der Berufsgenossenschaft BAU. Mit einer Handlungsempfehlung zur Verhaltensprävention ,,Sicher auf dem Dach" hat der Zentralverband ein eigenes Werk herausgegeben, um Betriebe in die Lage zu versetzen, den Anforderungen zur Arbeitssicherheit nachzukommen. Handwerkliches Geschick ist für diesen Beruf eine wichtige Voraussetzung. Eine gewisse technische Affinität und ein mathematisches Grundverständnis sind ebenfalls von Vorteil, denn man muss Flächen richtig messen und das dafür notwendige Material berechnen können. Angehende Dachdecker und Dachdeckerinnen sollten sich auch bewusst sein, dass sie viel an der frischen Luft arbeiten - bei fast jedem Wetter. akz-o


Reinschnuppern ist empfehlenswert
Wer als Schüler oder Schülerin in die Berufswelt startet, hat meist noch keine konkrete Vorstellung, was sich hinter den einzelnen Ausbildungsberufen verbirgt. Deswegen empfiehlt es sich vor allem für technisch geprägte Berufe aus dem Sanitär-, Heizungs- und Klimabereich, mit einem Schülerpraktikum zu starten. So kann vorher gut getestet werden, ob Wunsch und Wirklichkeit übereinstimmen. Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) hilft Schülern und Schülerinnen mit der Ausbildungskampagne ,,Zeit zu starten" schon seit mehreren Jahren bei der Entscheidung für ihre persönliche Zukunft. Dabei wird nicht nur umfangreich über die vier Ausbildungsberufe informiert, sondern es gibt auch Tipps zur Bewerbung. Azubis und Ausbildungsbetriebe kommen zu Wort und berichten über den abwechslungsreichen Arbeitsalltag. Unterstützend laden bundesweit viele SHK-Fachbetriebe die Jugendlichen ein, um bei einem Praktikum den abwechslungsreichen Arbeitsalltag kennenzulernen. Die vier Lehrberufe im SHK-Handwerk sind sehr unterschiedlich: Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik planen, installieren und warten komplexe Anlagen und Systeme innerhalb der Gebäudetechnik. Dazu gehören komplette Badezimmer ebenso wie Heizungen, Lüftungsanalgen und Solarthermiesysteme. Behälter- und Apparatebauer errichten komplette Anlagen, beispielsweise für die Lebensmittelindustrie. Klempner verarbeiten Metall, meist an Dächern und Fassaden. Und Ofen- und Luftheizungsbauer sind gefragte Spezialisten, wenn es etwa um die Planung und den Bau eines individuellen Kachelofens geht. txn