Mobiles Highspeed-Internet

Freenet-Studie zu 5G: Verbraucher fürchten hohe Kosten und wünschen sich fairen Wettbewerb

Vodafone-Techniker montieren auf einem Funkmast in rund 50 Meter Höhe Antennen für die fünfte Mobilfunkgeneration 5G. Foto: Christoph Dernbach/dpa

Vodafone-Techniker montieren auf einem Funkmast in rund 50 Meter Höhe Antennen für die fünfte Mobilfunkgeneration 5G.

Das Netz der fünften Mobilfunkgeneration (5G) wächst stetig weiter, doch Verbraucherinnen und Verbraucher blicken besorgt auf die Preise. Das geht aus einer Studie des Telekommunikationsunternehmens Freenet hervor, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) exklusiv vorliegt.

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Demnach empfindet mehr als ein Drittel der Befragten mobiles Highspeed-Internet der fünften Generation als Luxus. Rund 37 Prozent stimmten der Aussage zu, dass sich schnelle 5G-Technik nur wenige leisten können. Für die vom Marktforschungsinstitut Infas quo durchgeführte Studie wurden 635 Menschen in Onlineinterviews befragt. „Mobilfunkkunden fürchten in erster Linie hohe Kosten“, wertet Freenet das Ergebnis aus. Ein 5G-Netz sei zwar der modernste Standard der mobilen Kommunikation und biete höhere Geschwindigkeiten bei der Datenübertragung und somit geringere Lade- und Latenzzeiten, sei aber „längst noch kein Standard für alle Bevölkerungsgruppen“.

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Apple veröffentlicht Street-View-Klon – doch die Proteste bleiben aus

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Was Verbrauchern beim Mobilfunkvertrag wichtig ist

Bei einem Mobilfunkvertrag achten Verbraucherinnen und Verbraucher zunächst auf eine gute Netzabdeckung in der Stadt – ein weiteres Ergebnis der Studie. Rund 27 Prozent der Befragten gaben das als wichtigen Faktor an. Auf Platz zwei landete die gute Netzabdeckung auf dem Land, die rund 25 Prozent der Befragten als wichtig angaben. Die monatlichen Kosten sind demnach der drittwichtigste Faktor, wenn es um einen Mobilfunkvertrag geht: Das sagten 21,6 Prozent.

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Die Studienmacher wollten auch wissen, wie Verbraucherinnen und Verbraucher auf den Wettbewerb in der Branche blicken. Mehr als 70 Prozent äußerten demnach Bedenken, dass zu wenige Anbieter und ungleiche Wettbewerbsbedingungen auch zu persönlichen Nachteilen – beispielsweise durch höhere Preise – führen könnten.

Faire Wettbewerbsbedingungen gewünscht

Wohl auch deshalb gaben 76 Prozent der Befragten an, dass die Wettbewerbsbedingungen für alle Anbieter gleich sein sollten. Fast die Hälfte (49,1 Prozent) sprach sich für eine größere Vielfalt unter Mobilfunkanbietern aus, damit mehr Wettbewerb entsteht und die Preise sinken. „Stärkerer Wettbewerb auf dem 5G-Markt wird daher positiv empfunden und kommt den Sorgen über die monatlichen Mobilfunkkosten entgegen“, resümieren die Studienmacher.

Mittel für Digitalisierung bleiben ungenutzt: Ob Mobilfunk oder Breitbandausbau – ein Großteil der Fördermittel bleiben ungenutzt. Dabei stehen horrende Summen zur Verfügung – die Töpfe umfassen zum Teil Beträge in Milliardenhöhe.

Verbraucher achten bei Mobilfunkverträgen vor allem auf die Netzabdeckung und die monatlichen Kosten.

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Ein Großteil der Befragten sieht übrigens neben der Wirtschaft auch die Politik in der Verantwortung, wenn es um gute Mobilfunknetze geht. Eine Mehrheit (53,8 Prozent) sprach sich dafür aus, dass die Wirtschaft eine gute Mobilfunkversorgung sicherstellen, die Politik aber gesetzlich regeln müsse. 12,3 Prozent sahen darin ausschließlich eine Aufgabe der Politik, 33,9 Prozent nannten die freie Marktwirtschaft als beste Lösung.

Deutsche Verbraucher wünschen sich faire Preise und adressieren damit ein riesiges Defizit: den fehlenden Wettbewerb.

Rickmann von Platen,

Freenet-Vorstand

Freenet: 5G darf nicht nur für Wohlhabende sein

„Deutsche Verbraucher wünschen sich faire Preise und adressieren damit ein riesiges Defizit: den fehlenden Wettbewerb“, fasst Rickmann von Platen vom Freenet-Vorstand die Ergebnisse aus Sicht des Mobilfunkanbieters zusammen – und übt Kritik. „Die oligopolitischen Strukturen des Mobilfunkmarktes bieten kein tragfähiges Fundament für eine Gigabitgesellschaft.“ Digitale Teilhabe und gesellschaftlicher Zusammenhalt würden nicht erreicht, wenn Verbraucherinnen und Verbraucher mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten „auf den Datenautobahnen unterwegs sind“, so von Platen.

„5G darf nicht zur Überholspur wohlhabender Verbrauchergruppen werden“, sagt er und richtet sich dabei an die Politik. Bei der bevorstehenden 5G-Frequenzvergabe der Bundesnetzagentur könnten ihm zufolge die in der Studie aufgegriffenen Aspekte – gleiche Wettbewerbs- und faire Rahmenbedingungen – hergestellt werden.

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