Anlage und Onlinebetrug: von angeblichen Renditen und falschen Beratern
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Vorsicht: Betrüger am Telefon.
© Quelle: dpa
Vor Kurzem hörte ich von dieser unschönen Geldgeschichte. Frau L. sucht interessante Anlagemöglichkeiten. Im Internet entdeckt sie eine Reklame, die hohe Renditen mit Bitcoin-Investments verspricht. Verdauliche 250 Euro sollen die Einstiegssumme sein. Um loszulegen, muss L. bloß ihre Handynummer angeben – ein netter Berater meldet sich, nennt eine Kontonummer für die Einzahlung und bespricht mit ihr die Details.
Ein Drama beginnt. Über die Monate folgen etliche Neuigkeiten, und die arme L. bekommt vom vermeintlichen Bitcoin-Experten viel erzählt. Anfangs klingt alles super. Der Kurs steigt. Frau L.s Bitcoins wären nun ein Vielfaches wert.
Onlinebetrugsmaschen gibt es auch mit angeblichen Amazon-Aktien
Bevor sie ihre Kryptowährung aber in Euro tauschen kann, sei eine weitere Provision fällig. Dann eine Transfergebühr, weil das Verrechnungskonto im Ausland ist. Plötzlich taucht eine angebliche Fehlbuchung zugunsten von Frau L. auf, für die erneut eine kleine Nachzahlung fällig wird. Erst als für die Steuererklärung abermals frisches Geld fließen soll, reißt ihr der Geduldsfaden und sie bricht den Kontakt zu dem Mann ab, der etappenweise mehrere Tausend Euro von L. ergaunert hat.
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Solche Onlinebetrugsmaschen laufen auch mit angeblichen Aktien von Amazon oder Porsche. Für gängige Anlageformen ist es aber völlig unnötig, auf eine anonyme Annonce zu reagieren. Die Unkenntnis der Opfer wird von redegewandten Tätern ausgenutzt. Wenn ich aber keine Ahnung von Autos habe und mir eins kaufen will, gehe ich ins größte Autohaus der Stadt und nicht in die neblige Seitengasse zu halbseidenen Händlern, bei der Geldanlage also zu bekannten Namen.
Bitcoin finde ich schwierig, aber auch dafür gibt es seriöse Adressen. Und eine zweite Lehre kann man aus dem Fall ziehen: Hätte L. eine Vertrauensperson eingeweiht, hätte sie vielleicht viel eher den Mut gefunden, die Notbremse zu ziehen.