Bafin-Chef Branson will Geldwäsche und Cyberrisiken entschieden bekämpfen

Mark Branson ist seit August der neue Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin).

Mark Branson ist seit August der neue Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin).

Frankfurt/Main. Der neue Bafin-Chef Mark Branson will Geldwäsche und Cyberrisiken in der Finanzbranche entschiedener bekämpfen. „Vor allem die Banken mit erhöhtem Geldwäscherisiko müssen mit unserer besonderen Aufmerksamkeit rechnen“, sagte der Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) am Montag bei der „Euro Finance Week“ in Frankfurt.

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„Auch hier haben wir den Ehrgeiz, vor die Lage zu kommen und nicht nur zu reagieren. Dazu werden wir unser Personal in der Geldwäscheprävention deutlich aufstocken.“

Vorgänger musste wegen Wirecard-Skandal gehen

Branson, der zuvor die Schweizer Finanzaufsicht Finma geführt hatte, übernahm die Leitung der Bafin im August von Felix Hufeld, der im Zuge des Wirecard-Skandals seinen Posten räumen musste. Im Fall von Wirecard war weder der Bafin noch den Wirtschaftsprüfern von EY der mutmaßlich über Jahre laufende Milliardenbetrug des inzwischen insolventen Zahlungsdienstleisters aufgefallen.

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Branson kündigte an, die Bafin wolle auf zehn zentralen Themenfeldern in den nächsten vier Jahren „bedeutende Fortschritte erzielen“. Ein besonders Augenmerk wollen die Aufseher dabei zum Beispiel auf das Thema IT-Sicherheit legen.

„Dieses Risiko ist sehr präsent, und es wächst stark. Ich bin persönlich nicht sicher, ob wir alle miteinander - staatlicher Sektor, Privatsektor - gut genug vorbereitet sind auf einen wirklich schwerwiegenden Sicherheitsvorfall“, sagte Branson.

Branson will Bafin modernisieren

Anhand der zehn Mittelfristziele will Branson in den nächsten vier Jahren die Modernisierung der Bafin vorantreiben. „Wir müssen schneller werden. Und wir müssen ganzheitlicher, vernetzter und vorausschauender agieren“, bekräftigte Branson.

„Wir wollen eine wirksame Bilanzkontrolle etablieren. Das bisherige zweistufige System hat bei den Ereignissen rund um Wirecard versagt.“ Es sei jedoch „Quatsch“, dass der Bafin qualifizierte Fachkräfte fehlten.

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Als eines der größten Risiken für die Finanzbranche sieht Branson das anhaltende Zinstief: „Bleiben die Zinsen weiter so niedrig, beschädigen sie mehr und mehr das Geschäftsmodell von Banken und Lebensversicherern. Steigen sie abrupt, wird es turbulent.“

RND/dpa

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