Bald höhere Gebühren für den Kanal?
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Wer den Nord-Ostsee-Kanal nutzt, muss Gebühren bezahlen. Diese könnten bald deutlich steigen.
© Quelle: Uwe Paesler
Kiel. Druck auf höhere Preise komme vor allem vom Bundesrechnungshof, der auf höhere Einnahmen des Bundes setze, meinte ein Insider. Allerdings kann der Bundestag in dieser Woche den Plan für höhere Kanalabgaben noch stoppen.
Der SPD-Abgeordnete Michael Groß, Mitglied im Rechnungsprüfungsausschuss, äußerte großes Unverständnis gegenüber höheren Abgaben. Vor der Fertigstellung der umfangreichen Modernisierungs- und Ausbaumaßnahmen am NOK – etwa 2028, wahrscheinlich sogar noch später – seien höhere Gebühren kontraproduktiv. Allerdings lässt der Koalitionsvertrag von Union und SPD eine Hintertür offen. Am Freitag wollen die Rechnungsprüfer des Bundestages über höhere Befahrensabgaben entscheiden.
Verkehrsminister spricht von "Schnapsidee"
Im Norden kommen die Pläne des Bundesverkehrsministeriums schlecht an. „Ausgerechnet jetzt, da Sanierungsmaßnahmen Beeinträchtigungen für die Schifffahrt mit sich bringen, die Abgaben erhöhen zu wollen, halte ich für eine Schnapsidee“, kritisierte Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP). Christian Denso vom Verband Deutscher Reeder sagte, eine Gebührenerhöhung um 35 Prozent passe „überhaupt nicht in die Landschaft“.
Eine Investitionssumme von rund zwei Milliarden Euro soll in den nächsten Jahren in Ausbau, Sanierung und Modernisierung des Kanals fließen, etwa in den Bau einer Schleusenkammer in Brunsbüttel, den Ausbau der Oststrecke, in neue Schleusenkammern in Kiel und in den Neubau der Levensauer Hochbrücke.