Päckchen und Zustellung: Hier werden Paketdienste DPD und Hermes teurer
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Ein DPD-Pakettransporter verlässt das Paketsortierzentrum von DPD. Das Unternehmen erhöht seine Preise.
© Quelle: Roland Weihrauch/dpa
Nachdem die Post-Tochter DHL bereits ihre Paketpreise erhöht hat, ziehen jetzt auch Hermes und DPD nach. Bei beiden Paketdienstleistern werden bestimmte Services teurer.
So kündigte Hermes an, ab dem 1. August die Preise anzuheben und begründet das mit „stark gestiegenen Kosten für den Transport und die Zustellung von Päckchen, Paketen und größerer Sendungen“. Teurer wird beispielsweise die Haustürzustellung: Für ein Päckchen etwa steigt der Onlinepreis von 4,30 auf 4,50 Euro.
Hermes und DPD ziehen die Preise an
Deutlich schmerzhafter dürfte der Preisanstieg bei großen, sperrigen Artikeln sein. So wird etwa der Service, Reisegepäck an der Haustür abzuholen, deutlich teurer: Statt 18,95 Euro zahlen Privatkundinnen und -kunden künftig 24,95. Auch beim Versenden von Sperrgut oder dem Auslandsversand klettern die Preise nach oben. Einen Service will das Hamburger Logistikunternehmen jedoch nicht teurer machen: Die Preise für die Zustellung von Paketshop zu Paketshop bleiben gleich.
Weniger konkret sind hingegen die Preissteigerungen bei DPD. Dort teilte eine Sprecherin dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) lediglich mit: „Wir erhöhen punktuell die Preise, um den aktuell signifikanten Kostensteigerungen Rechnung zu tragen.“ Nähere Details oder ein konkretes Datum nannte sie nicht.
Myflexbox drängt auf den deutschen Markt
Gleichzeitig drängt noch ein neuer Anbieter auf den Markt: Das österreichische Unternehmen Myflexbox expandiert nach Deutschland. Ab Ende September will es zunächst in den Großräumen Berlin und München seine ersten Paketboxen aufstellen. Das Prinzip Myflexbox funktioniert so: Kundinnen und Kunden sollen rund um die Uhr die Möglichkeit bekommen, ihre Ware in einer der Paketboxen abzuholen – und zwar unabhängig davon, ob sie bei DHL, GLS oder beispielsweise UPS bestellt haben. Neben Branchengrößen wie DHL oder DPD hat sich Myflexbox auch kleinere, regionale Anbieter ins Boot geholt, in Österreich beispielsweise Wien-Box.
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Eine Paketbox von Myflexbox in Österreich: Das Unternehmen expandiert nach Deutschland
© Quelle: Myflexbox
„Wir machen die Zustellung und Retournierung von Paketen effizienter und angenehmer“, sagt Geschäftsführer Jonathan Grothaus über sein Start-Up. Gemeinsam mit Lukas Wieser und Peter Klima hat er Myflexbox 2018 ins Leben gerufen. Durch das Abholen und Verschicken an „öffentlich gut zugänglichen Orten“ wie beispielsweise bei Supermärkten oder in Wohngebieten sollen Kundinnen und Kunden einen 24-Stunden-Service bekommen.
Pakete können an einen Ort geliefert werden
Das Start-up ist dabei mit den Paketdienstleistern über direkte IT-Anbindungen digital vernetzt. So soll einsehbar sein, wann die Sendungen wo ankommen – was beispielsweise ein Umleiten auf eine Myflexbox ermöglicht. Die Gründer versprechen sich davon eine Ersparnis an Zeit und Wegen. Dadurch könne wiederum CO₂ eingespart werden. Gleichzeitig sollen zum Aufstellen der Boxen keine zusätzlichen Flächen versiegelt werden.
Und: „Alle sollen partizipieren können“, sagt Grothaus dem RND. Deshalb setze man auch auf kleinere Händler. Co-Gründer Lukas Wieser ergänzt: „Wir sind offen für alle Partnerschaften“. Und auch für die Kundschaft soll es einfacher werden: „Es ist aus Kundensicht extrem angenehm, dass man sich Pakete an einen Ort liefern lassen kann“, sagt Wieser. So seien beispielsweise Berufstätige nicht an die Öffnungszeiten eines Paketshops gebunden.
Start-up will zunächst in Berlin und München starten
In Österreich hat Myflexbox nach Unternehmensangaben das „größte offene Smart-Locker-Netzwerk“ des Landes hochgezogen. Was als sogenanntes „Corporate Start-up“ innerhalb des Energie- und Infrastrukturdienstleisters Salzburg AG begann, zählt mittlerweile neben dem Lebensmitteleinzelhandel auch Tankstellenbetreiber, andere „Smart City“- Akteure oder Stadtwerke zu seinen Partnern. Seit dem 1. Juli ist Myflexbox eine hundertprozentige Tochter der Salzburg AG.
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Nun wagt das Unternehmen den nächsten Schritt ins Nachbarland. Neben München und Berlin kämen bereits Anfragen aus Hamburg oder dem Ruhrgebiet, so die Gründer. Auch andere mittelgroße Städte hätten Interesse gezeigt. Das Erfolgsmodell, so Grothaus, wolle man jetzt in Deutschland fortsetzen. Bis 2030 will Myflexbox eine ähnliche Netzwerkdichte wie in Österreich erreichen.