Schriftliche Bestätigung fehlt noch

Putin vollendet illegale Landnahme - EU-Staaten billigen achtes Sanktionspaket gegen Russland

Die Anlagen der Erdölraffinerie auf dem Industriegelände der PCK-Raffinerie GmbH sind abends beleuchtet. (Symbolbild)

Die Anlagen der Erdölraffinerie auf dem Industriegelände der PCK-Raffinerie GmbH sind abends beleuchtet. (Symbolbild)

Brüssel. Mit seiner Unterschrift hat der russische Präsident Wladimir Putin die völkerrechtswidrigen Annexionen von vier Regionen in der Ostukraine abgeschlossen. Die entsprechenden Gesetze traten damit in Kraft, wie der Kreml am Mittwoch bekanntgab. Die Gebiete Cherson, Saporischschja, Luhansk und Donezk gehören damit aus Sicht Russlands offiziell der Atommacht. Dabei werden sie teilweise noch hart umkämpft, die Ukraine meldete Rückeroberungen.

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Achtes Paket mit Sanktionen gegen Russland

Als Reaktion darauf haben die EU-Staaten ein achtes Paket mit Sanktionen gegen Russland auf den Weg gebracht. Die ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten billigten am Mittwoch unter anderem die rechtlichen Voraussetzungen für einen von den G7-Staaten unterstützten Preisdeckel für Ölimporte aus Russland. Das bestätigten mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. Die Einigung muss noch im schriftlichen Verfahren von den Hauptstädten bestätigt werden. Dies sollte bis Donnerstagvormittag geschehen.

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EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte das Paket Mitte vergangener Woche als Reaktion auf die jüngste Eskalation Russlands im Krieg gegen die Ukraine vorgeschlagen. „Wir akzeptieren weder die Scheinreferenden noch irgendeine Art von Annexion in der Ukraine“, sagte die deutsche Politikerin. Der russische Präsident Wladimir Putin erklärte kurz darauf vier besetzte ukrainische Gebiete zu russischem Staatsgebiet. International wird dieser Schritt nicht anerkannt. Auch die Staats- und Regierungschefs der EU erklärten die Entscheidung für nichtig.

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Sanktionen sollen russische Kriegsfinanzierung reduzieren

Teil der Grundsatzeinigung zu den neuen Sanktionen sind verschiedene Exportverbote, die etwa bestimmte Schlüsseltechnologien für die Luftfahrt betreffen. Zudem soll es unter anderem ein Importverbot für bestimmten Stahl aus Russland geben. Auch soll es EU-Bürgern künftig verboten sein, Sitze in Führungsgremien russischer Staatsunternehmen einzunehmen. Dafür hatte sich vor allem die Bundesregierung eingesetzt, nachdem Ex-Kanzler Gerhard Schröder (SPD) lange Aufsichtsratschef des russischen Ölkonzerns Rosneft gewesen war. Hinzu kommen etwa Strafmaßnahmen gegen Personen, die bei der Durchführung der Scheinreferenden in den mittlerweile durch Russland annektierten Gebieten auf ukrainischem Gebiet geholfen haben. Sie werden mit Einreiseverboten und Vermögenssperren belegt.

EU einigt sich auf Gewinnabschöpfung gegen hohe Energiepreise
ARCHIV - 13.06.2016, Bayern, Würzburg: Eine Gasflamme brennt an einem Herd. Die Bundesregierung will die steigenden Gaspreise in Deutschland mit einer Gaspreisbremse dämpfen. (zu dpa «Regierung einigt sich auf Gaspreisbremse») Foto: picture alliance / dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Was tut die Europäische Union gegen die hohen Strompreise? Nach Wochen der Diskussion haben sich die EU-Länder auf einen Kompromiss geeinigt.

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Mit dem neuen Sanktionspaket schaffen die EU-Staaten auch die Grundlage dafür, dass Russland Öl künftig für einen deutlich niedrigeren Preis an große Abnehmer wie Indien verkaufen muss als derzeit. So sollen die Einnahmen Moskaus reduziert werden, aus denen auch der Krieg gegen die Ukraine finanziert wird.

Zieht Orban mit?

Die EU selbst hat zwar bereits beschlossen, dass ab dem 5. Dezember kein russisches Rohöl mehr über den Seeweg in die Europäische Union eingeführt werden darf. Darüber hinaus verständigte sich die G7-Gruppe wirtschaftsstarker Demokratien Anfang September jedoch im Grundsatz auf eine Preisobergrenze für russisches Öl, die auch für Drittstaaten gelten soll. Zu den G7 gehören unter anderem die drei EU-Staaten Deutschland, Frankreich und Italien.

HANDOUT - Grafische Darstellung zeigt den Querschnitt eines Kabels des «Arctic Fibre», einer rund 15 600 Kilometer langen geplanten Glasfaserleitung von Tokio durch die Nordwestpassage über Neufundland nach London. Sie bedeute schnelles und sicheres Internet für die Menschen in China, Taiwan und Japan. Wie Lebensadern unter Wasser umspannen Tiefseekabel den ganzen Globus. Die Hauptschlagadern verlaufen durch den Atlantik zwischen Nordeuropa und der US-Ostküste sowie durch den Pazifik zwischen der US-Westküste und Ostasien, einzelne Kapillaren erstrecken sich jedoch bis auf die Seychellen oder Mikronesien. Nun, da die arktischen Seewege wegen der Klimaerwärmung zunehmend eisfrei werden, könnten die ersten Kabel durch den hohen Norden gelegt werden. Foto: TE SubCom/Arctic Cable Company dpa (zu dpa Korr am 11.04.2012) +++ dpa-Bildfunk +++

So verletzlich ist das Nervensystem des World Wide Web

Militärs und Sicherheitsexperten weisen seit Jahren auf die Gefährdung technischer Infrastrukturen zum Transport von Daten oder Energie auf dem Meeresboden hin. Doch erst die mysteriösen Lecks in den beiden Ostseepipelines sorgen jetzt dafür, dass in der Politik die Sicherheit von Seekabeln in den Fokus rückt.

Den G7-Plänen zufolge soll der Seetransport von Erdölprodukten und Rohöl aus Russland weltweit nur noch möglich sein, wenn das Öl unter einem bestimmten Preis gekauft wurde. Ein konkretes Limit dafür gibt es bislang nicht. Funktionieren könnte dies, indem wichtige Dienstleistungen wie Versicherungen für Öltransporte an die Einhaltung der Regel geknüpft werden.

Unklar war vor allem, ob Ungarn den neuen Sanktionen zustimmen würde. Ministerpräsident Viktor Orban hatte zuletzt immer wieder gegen die bereits beschlossenen Strafmaßnahmen gewettert, obwohl seine Regierung die Beschlüsse - zum Teil mit Ausnahmen für das eigene Land - mitgetragen hatte. Länder wie Zypern und Griechenland wiederum hatten Bedenken, weil sie große Tankerflotten haben, die Öl transportieren.

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RND/dpa

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