Fintyre übernimmt Reifenhändler
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Deutschland ist der größte Automarkt Europas und damit auch vom Reifenhandel heiß umkämpft. Und der wird immer internationaler.
© Quelle: dpa
Hohenwestedt/London. Ein Stellenabbau im Zuge der Übernahme sei nicht geplant, versichert EFTD-Deutschlandchef Claudio Passerini. Beide Unternehmen waren zuvor in Besitz des Gesellschafters Thomas Schmidt. „Wir sind sehr froh über diesen Kauf, mit dem wir unsere Position auf dem deutschen Reifenmarkt wesentlich verstärken“, sagte Passerini.
Fintyre setzt Expansionskurs fort
Mit der Übernahme setzt der europäische Reifenhändler mit Sitz in London seinen Expansionskurs fort. Hinter Fintyre steht die US-amerikanische Investmentfirma Bain Capital, und die war zuletzt auf großer Shoppingtour. Im Juni übernahm EFTD bereits den hessischen Großhändler Reifen Krieg, der zuletzt Erlöse von 330 Millionen Euro erwirtschaftete. Bereits im vergangenen Jahr kaufte das Unternehmen mit Reiff Tyre aus Reutlingen einen der bundesweit größten Anbieter in der Branche. Mit diesen Erwerbungen, so Passerini, sei EFTD nunmehr zum größten Player unter den herstellerunabhängigen Reifenhändlern in Deutschland geworden.
Umsätze stiegen bei Hohenwestedter Unternehmen
Der Großhändler RS Exclusiv gilt als führend auf dem norddeutschen Reifenmarkt. Das Hohenwestedter Unternehmen beschäftigte zuletzt rund 70 Mitarbeiter und erwirtschaftete Umsatzerlöse von 68,8 Millionen Euro – im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von etwa 28 Prozent. Auch bei Tyrexpert stieg der Umsatz im vergangenen Jahr: Dem Jahresabschluss zufolge erhöhte er sich um 45.000 auf knapp 20 Millionen Euro. Die Werkstattkette beschäftigt rund 170 Mitarbeiter und verfügt über 26 Filialen in Norddeutschland, die meisten in Schleswig-Holstein.
Fintyre will weiter wachsen
Nach Angaben des Deutschland-Chefs will EFTD auch künftig durch Übernahmen wachsen, konkrete Unternehmen jedoch habe man nicht im Blick. Zum Kaufpreis für die beiden jüngsten Neuerwerbungen machte das Unternehmen keine Angaben.
EFTD vertreibt nach eigenen Angaben europaweit mehr als 15 Millionen Reifen pro Jahr und erwirtschaftet einschließlich der jüngsten Zukäufe einen Umsatz von rund 1,2 Milliarden Euro – allein 740 Millionen davon in Deutschland. Der Konzern hat insgesamt rund 1500 Mitarbeiter und betreibt 126 Filialen, 84 davon in Deutschland.
KN