Flugzeugbauer droht Streik: IG Metall und Airbus verhandeln wieder

Eine Fahne mit dem Logo der IG-Metall wird bei einem Warnstreik der IG-Metall vor Scheinwerfern geschwenkt.

Im Konflikt um den Umbau der zivilen Flugzeugfertigung in Deutschland setzen sich Airbus und die IG Metall am Montag in Hamburg erneut an den Verhandlungstisch.

Hamburg. Im Konflikt um den Umbau der zivilen Flugzeugfertigung in Deutschland setzen sich Airbus und die IG Metall am Montag (10 Uhr) in Hamburg erneut an den Verhandlungstisch. Sollte auch diese siebte Verhandlungsrunde kein Ergebnis bringen, will die Gewerkschaft ihre Mitglieder zu einer Urabstimmung über einen Streik aufrufen. „Der 31. ist die Deadline“, heißt es bei der IG Metall. Zuletzt hatten sich Anfang Dezember mehr als 14.000 Beschäftigte an teils mehrtägigen Warnstreiks beteiligt und mitten im Jahresendspurt die Produktion weitgehend lahmgelegt.

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„Ganz klar, unsere Warnstreiks haben Wirkung gezeigt“, schrieb der Verhandlungsführer und norddeutsche Bezirksleiter der IG Metall, Daniel Friedrich, in einem Flugblatt. Die bislang letzte Verhandlungsrunde am 14. Januar soll Friedrich zufolge erste Fortschritte gebracht haben. „Von konkreten Ergebnissen sind wir noch entfernt, und es muss sich zeigen, wie verlässlich die bisherigen Gespräche am Ende des Tages sind.“ Airbus möchte den Verhandlungsstand nicht kommentieren.

Der weltweit führende Hersteller von Verkehrsflugzeugen will die Montage von Flugzeugrümpfen und -strukturen in einem neuen Tochterunternehmen zusammenfassen. Betroffen wären die Airbus-Werke Stade, Teile des Standorts Hamburg sowie die Airbus-Tochter Premium Aerotec mit drei der vier Augsburger Werke und den Standorten Bremen und Nordenham. Zudem will der Flugzeugbauer die Teilefertigung bei Premium Aerotec in Augsburg, im friesischen Varel und in Rumänien an einen Investor verkaufen. Der ursprüngliche Plan, den Umbau bereits Anfang 2022 umzusetzen, wurde angesichts des Widerstandes bei IG Metall und Belegschaft aufgeschoben.

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Die Gewerkschaft will den Verkauf der Teilefertigung möglichst verhindern. Zwar verschließt sie sich nicht kategorisch der von Airbus angepeilten Investorenlösung, verlangt aber, dass ein Verbleib der Teilefertigung im Airbus-Konzern zumindest parallel geprüft wird. Zweites großes Konfliktfeld ist die Reichweite von Standort- und Beschäftigungszusagen in der Airbus-Strukturmontage. Die Gewerkschaft verlangt eine Perspektive weit bis ins kommende Jahrzehnt, wenn die Produktion eines Nachfolgers der erfolgreichen A320-Familie ansteht.

Für Airbus käme ein Arbeitskampf zur Unzeit: Nachdem die Produktion der Kassenschlager aus der A320-Familie in der Corona-Krise von rund 60 auf 40 Maschinen pro Monat zurückgefahren wurde, soll es bis Sommer 2023 schrittweise auf 65 Maschinen nach oben gehen. Das wären so viele wie nie zuvor.

RND/dpa

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