Für wen ist die Rürup-Rente sinnvoll?

Banknoten liegen aufgefächert auf einem Tisch (Symbolfoto).

Banknoten liegen aufgefächert auf einem Tisch (Symbolfoto).

Stuttgart. Studien zeigen immer wieder, dass neben der gesetzlichen Rente die private Altersvorsorge ein wichtiger Baustein für die Zukunft ist. Je nach Beschäftigung und Alter sind dabei die staatlich geförderten Renten­produkte Riester und Rürup eine Option, sich für das Alter abzusichern.

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Denn die Deutschen werden immer älter. So liegt etwa die Lebens­erwartung eines heute hierzulande geborenen Mädchens laut Statistik im Schnitt bei 83,4 Jahren. Und ein heute 40-jähriger Mann darf sich noch auf durchschnittlich knapp 40 weitere Lebensjahre freuen.

Um fürs Alter finanziell abgesichert zu sein, haben Millionen Deutsche einen Teil ihres Geldes Monat für Monat in sogenannte Riester-Verträge eingezahlt. Doch solche geförderten Riester-Renten­produkte stehen nun vor dem Aus. Die drei großen deutschen Anbieter von Fonds-Riester-Renten haben hierbei die Segel gestrichen.

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Nach der Deutsche-Bank-Tochter DWS hat auch die Sparkassen-Fonds­tochter Deka die aktive Vermarktung von Riester-Produkten eingestellt. Der Grund ist bei allen Anbietern der gleiche: Das aktuelle und andauernde Niedrigzins­umfeld macht es unmöglich, die gesetzlich vorgeschriebene Garantie der eingezahlten Beiträge zu erfüllen und noch eine zufrieden­stellende Rendite zu erzielen. Einen anderen Weg um diese zu erreichen geht derweil der Anbieter Union Investment. Hier wurde zwar nicht die Vermarktung von Riester-Produkten eingestellt, dafür aber die Mindestvertragslaufzeit für Riester-Verträge von 10 auf 20 Jahre erhöht.

Rürup-Rente: die Alternative zu Riester

Von den einst zwei geförderten Renten­produkten bleibt für viele Sparer also nur noch die Möglichkeit, eine Rürup-Rente abzuschließen. Aber lohnt sich das, oder läuft man Gefahr, auch hier in ein Produkt zu investieren, das nicht mehr zeitgemäß ist?

Wie auch die Riester-Rente ist die Rürup-Rente – der eigentliche Name lautet „Basis-Rente“ – ein privates Vorsorge­produkt. Bezüglich der Anlageform unterliegt sie deutlich weniger Restriktionen als zum Beispiel eine Riester-Rente oder eine betriebliche Alters­vorsorge. Dafür muss die Auszahlung in Form einer Leibrente erfolgen, wobei auch die Einrichtung einer Hinterbliebenen­rente möglich ist. Die Besteuerung sowohl von Einmalzahlungen als auch von ratierlichen Beiträgen erfolgt nachgelagert, also im Rentenbezug.

Nicht nur für Selbstständige

In der Öffentlichkeit war vielfach die Meinung verbreitet, dass die Rürup-Rente in erster Linie für Selbstständige gedacht sei, da diese im Alter in der Regel keine gesetzliche Rente erhalten. Dies ist falsch. Auch Angestellte können mit der Basisrente die Versorgungs­lücke im Alter schließen, Steuervorteile nutzen und über Zusatz­bausteine Lebensrisiken wie Erwerbs- und Berufs­unfähigkeit absichern.

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Denn die Förderung verläuft unabhängig vom beruflichen Status gleich. „Generell ist jeder förderungs­berechtigt, der einkommens­steuerpflichtig ist und seinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalts­ort in Deutschland hat“, heißt es beim Gesamt­verband der Deutschen Versicherungs­wirtschaft (GDV).

Viele Anlagemöglichkeiten

Spannend wird es bei der Auswahl der jeweiligen Anlage­strategie. Neben den klassischen Varianten mit Garantien bieten viele Versicherer die Basisrente auch rein fonds­gebunden an, bei denen auch teilweise schon kostengünstige und als Anlageklasse beliebte ETFs im Angebot sind.

„Der Anleger schließt mit dem Versicherer seiner Wahl einen Vertrag mit ratierlicher Zahlung oder gegen Einmalbeitrag ab (auch eine Kombination ist möglich), der frühestens mit Vollendung des 62. Lebensjahres als Rente wieder ausgezahlt wird“, erklärt Heiko Vollmer vom Finanz­dienstleister Fingenium Private Finance. Die Beiträge seien steuerlich abzugsfähig und führten somit zu einer Steuer­erstattung, ergänzt der Experte. „Bei Antragstellung wählt der Anleger einen oder mehrere ETFs aus. Die Fondsauswahl kann in der Regel jederzeit geändert werden.“

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Dadurch optimiert man seine Altersvorsorge nicht nur steuerlich, sondern auch gleich noch bei der Rendite. Zugleich bestehen Vorteile, dass das Geld je nach persönlicher Philosophie umgeschichtet werden kann, das heißt zum Beispiel in risikoärmere Produkte, je näher der Renteneintritt rückt.

Lebenslange Auszahlung ab Rentenbeginn

Der Vorteil an der Basisrente ist, dass der Rentenbeginn planbar ist. Ab dem offiziellen Rentenbeginn des Versicherten übernimmt der Anbieter der Basisrente die lebenslange Auszahlung.

In Bezug auf die Anbieter­auswahl rät Experte Vollmer zum einen, nicht nur auf die Kosten des Vertrags schauen. „Denn neben einer kosten­effizienten Anlage sichert man mit einer Basisrente auch sein Langlebigkeits­risiko ab, indem man sich das angesparte Guthaben verrenten lässt.“ Und dies setze eben einen soliden Versicherer mit einem hinreichend großen Kollektiv an Versicherten voraus.

„Zum anderen sind ETFs insbesondere in der Ansparphase sehr effizient. Irgendwann können aber zur Absicherung von Kursrisiken oder zur Nutzung spezieller Anlagethemen auch aktiv gemanagte Fonds wieder interessant werden“, weiß der Experte. Also sollte der Versicherer bereits heute auch hier eine ausreichende Anzahl guter Fonds zur Auswahl anbieten. „Aktuell sollte die Fondsauswahl mindestens 60 bis 70 Fonds listen.“

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