Kommentar

Gaspreisbremse: Warum Geld allein das Problem nicht löst

Eine Expertenkommission brütet seit Tagen über der Frage, wie die Gaspreisbremse ausgestaltet sein soll.

Eine Expertenkommission brütet seit Tagen über der Frage, wie die Gaspreisbremse ausgestaltet sein soll.

Berlin. Mit Geld lassen sich nicht alle, aber doch viele Probleme lösen – gerade in der Politik. Insofern wirkte es durchaus wie ein Befreiungsschlag, als Olaf Scholz, Robert Habeck und Christian Lindner in der vergangenen Woche vor die Presse traten und 200 Milliarden Euro zur Bekämpfung der Energiekrise auf den Tisch legten. Ein „Doppelwumms“ sei das, verkündete der nicht für seine Bescheidenheit berühmte Kanzler.

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Zehn Tage später ist der Wumms der Ernüchterung gewichen. Immer drängender stellt sich die Frage, wie weit das Geld reicht und vor allem, wie man es sinnvoll unter die Leute bringt. Dafür nämlich hatte das Trio Scholz, Lindner, Habeck keinen Vorschlag im Gepäck. Eine Expertenkommission brütet seit Tagen über diese Frage, am Wochenende geht sie in Klausur und am Montag soll ihre Empfehlung vorliegen.

Gasumlage gekippt: Das bringt die Gaspreisbremse der Bundesregierung

Der Staat lässt die Bürger mit der Energiekrise nicht allein. Stattdessen schnürt die Ampel ein riesiges Rettungspaket.

Zu beneiden sind die Wissenschaftler, Wirtschafts- und Verbrauchervertreter in dem Gremium nicht. Die Erwartungen an sie wurden zuletzt derart in die Höhe getrieben, dass sie sie eigentlich nur enttäuschen können. Zumal sich die Ziele, die mit der Gaspreisbremse erreicht werden sollen, widersprechen, zum Teil sogar ausschließen.

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Das Instrument soll schnell wirken, noch in diesem Jahr sollen Auszahlungen erfolgen. Es soll präzise sein, also nicht das Geld mit der Gießkanne verteilen, sondern es denen zur Verfügung stellen, die es am nötigsten brauchen. Es soll keine zusätzliche Bürokratie verursachen, und es soll einen Anreiz setzen, weiterhin Energie einzusparen.

Man muss kein Prophet sein, um zu erahnen, das alles zusammen kaum möglich sein wird.

Uns Deutschen sagt man ja den Hang zur Gründlichkeit und das Beharren auf möglichst gerechte Lösungen nach. Bei der Gaspreisbremse wäre es vermutlich besser, mal Fünfe gerade sein zu lassen. Womöglich hilft das viele Geld dann noch am ehesten.

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