Gender-Pay-Gap: Alle Jahre wieder
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Gender Pay Gap: Frauen verdienen im Schnitt bei gleicher Leistung weniger als Männer.
© Quelle: Andrea Warnecke/dpa-tmn
Berlin. Es gibt Probleme, die zuverlässig jedes Jahr erneut auf die politischen Agenda rücken, einfach weil sich so wenig bei deren Lösung tut. Das sogenannte Gender-Pay-Gap, die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern, ist so ein Fall. Das Phänomen ist seit Jahren bekannt, es wurde rauf und runter analysiert, und zahlreiche Frauen- sowie Arbeitsminister haben bereits vor dem Brandenburger Tor für geschlechtergerechte Bezahlung demonstriert. Erfolgreich waren all diese Bemühungen nicht, im vergangenen Jahr ist die „bereinigte“ Lohnlücke, für deren Berechnung nur die Stundenlöhne bei ähnlicher Tätigkeiten und Qualifikation herangezogen werden, sogar leicht gestiegen.
Das ist nicht zufriedenstellend, weder für die Politik noch für die Unternehmen.
Dass es anders gehen kann, zeigt ein Vergleich der Regionen. In Ostdeutschland etwa ist die durchschnittliche Lohnlücke zwischen Frauen und Männern kleiner als im früheren Bundesgebiet. In der DDR war die Berufstätigkeit von Frauen bereits die Regel, als im Westen noch die klassische Rollenverteilung mit Vollzeit arbeitendem Vater und (bestenfalls) Teilzeit arbeitender Mutter dominierte. Frauen haben im Osten eher Karriere gemacht, und sind dort häufiger in Berufen zu finden, die im Westen als Männerdomänen gelten. Das wirkt sich positiv auf die unbereinigte Lohnlücke aus, den Vergleich der Durchschnittslöhne über die Berufsgruppen hinweg. Betrachtet man allerdings die bereinigten Werte, ändert sich die Reihenfolge zwischen Ost und West wieder.
Gender-Pay-Gap macht sich auch im Jahr 2022 bemerkbar
Frauen erhalten in Deutschland weiter durchschnittlich geringere Stundenlöhne als Männer.
© Quelle: dpa
Zu tun gibt es also überall. Das Thema bleibt uns gesamtdeutsch und geschlechterübergreifend erhalten.