Globaler Hunger: Putins nächstes Verbrechen
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Weizenfeld: Die Ukraine galt bislang als Kornkammer Europas.
© Quelle: Arne Dedert/dpa
Berlin. Es ist leider nicht so, dass eine Krise vor einer weiteren schützt. Im Gegenteil. Nach Missernten, Corona, und einer falschen Agrarpolitik über Jahrzehnte ist die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln in vielen Regionen des globalen Südens schon heute prekär.
Mehr als 800 Millionen Menschen leiden Hunger – das entspricht etwa dem Zehnfachen der deutschen Bevölkerung. Und als ob diese Menschen nicht schon genug zu leiden hätten, kommt nun der russische Angriff auf die Ukraine und macht alles noch viel, viel schlimmer.
Nordafrika und Südostasien – ausgerechnet diese weder wohlhabenden noch sonderlich stabilen Regionen der Welt sind auf Getreidelieferungen aus Russland und der Ukraine angewiesen. Die Kornkammer Europas versorgt wichtige Teile des Weltmarktes mit Weizen, Mais und Sonnenblumenkernen. Bleiben die Schüttgutfrachter aus, führt das zu Knappheit – und steigenden Preisen.
Millionen Menschen droht Hunger – wegen Putin
„Weniger ist leer“ hat die Hilfsorganisation „Brot für die Welt“ im vergangenen Jahr auf Plakate gedruckt, auf denen eine spärlich mit Reiskörnern gefüllte Schale zu sehen war. Genau dieses Schicksal droht nun Millionen weiteren Menschen – und das alles wegen der Machtgier und Skrupellosigkeit eines einziges Mannes.
Man mag Russlands Präsidenten Wladimir Putin dafür Krankheit, Tod oder wenigstens den Internationalen Strafgerichtshof an den Hals wünschen, aber es nützt nichts. Die Industriestaaten des Westen müssen ihre Anstrengungen im Kampf gehen den globalen Hunger verstärken – und zwar sofort.
Jetzt ist womöglich noch genügend Zeit, um eine weitere Verschärfung der ohnehin schon schlechten Lage zu verhindern. Es geht um Menschenleben – nicht nur in der Ukraine.