BIP steigt um 8,3 Prozent

Griechenlands Wirtschaft wächst kräftig

Mai 2021 in Athen: Gäste sitzen in einem Barrestaurant. Das BIP in Griechenland hat im vergangenen Jahr um 8,3 Prozent zugelegt.

Mai 2021 in Athen: Gäste sitzen in einem Barrestaurant. Das BIP in Griechenland hat im vergangenen Jahr um 8,3 Prozent zugelegt.

Athen. Um 8,3 Prozent hat das griechische Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vergangenen Jahr zugelegt. Das teilte die staatliche Statistikbehörde Elstat am Freitag in Athen mit. Das Wachstum lag damit höher, als von der Regierung erwartet. Sie hatte ein Plus von 6,9 Prozent angesetzt. Die griechische Wirtschaft entwickelte sich aber etwas schwächer, als von der EU-Kommission angenommen. Sie ging in ihrer jüngsten Prognose von 8,5 Prozent Wachstum aus.

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Für die Solidität der wirtschaftlichen Erholung spricht, dass sich das Wachstum vor allem auf die Investitionen stützt. Sie legten im Jahresvergleich fast 20 Prozent zu. Ein starker Antriebsmotor der Konjunktur war auch der Fremdenverkehr. Die Einnahmen aus dem Tourismus stiegen 2021 im Vergleich zum Krisenjahr 2020, das noch ganz von der Pandemie geprägt war, um 147 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro.

Von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie hat sich Griechenland aber immer noch nicht ganz erholt. Trotz des starken Wachstumsschubs blieb das BIP 2021 mit 181 Milliarden Euro unter dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019. Damals erreichte die Wirtschaftsleistung 183,6 Milliarden Euro. Im Corona-Krisenjahr 2020 war die Wirtschaftsleistung um 10 Prozent eingebrochen.

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Der starke Rückgang war vor allem ein Ergebnis der Tourismusflaute. Der Fremdenverkehr ist in Griechenland ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. In guten Jahren trägt er mehr als 20 Prozent zum BIP bei. Die Urlauberzahlen gingen 2020 wegen der Pandemie gegenüber dem Vorjahr um 76 Prozent zurück.

Für dieses Jahr setzt die Regierung bisher ein Wirtschaftswachstum von 4,5 Prozent an. Die EU-Kommission rechnet in ihrer jüngsten Prognose sogar mit einem Plus von 4,9 Prozent. Aber über diesen Vorhersagen schweben viele Fragezeichen: Wie wird sich der Krieg gegen die Ukraine entwickeln, mit welchen Folgen für die Energieversorgung und die Inflation?

Finanzminister rechnet mit 3 bis 4 Prozent Inflation

Finanzminister Christos Staikouras hatte in seinem Haushaltsentwurf die durchschnittliche Inflationsrate für dieses Jahr noch bei einem Prozent angesetzt. Jetzt rechnet er mit 3 bis 4 Prozent. Aber auch das könnte sich als eine optimistische Einschätzung erweisen. Im Februar erreicht die Inflation in Griechenland mit 6,3 Prozent den höchsten Stand seit 25 Jahren.

Vor allem die explosionsartig steigenden Energiepreise werden zu einer immer größeren Belastung für den griechischen Staatshaushalt. Mit Subventionen versucht die Regierung, die höheren Kosten für private Haushalte und Unternehmen abzufedern. Diese nicht geplanten Ausgaben machen es für Finanzminister Christos Staikouras immer schwieriger, das für dieses Jahr gesetzte Defizitziel im Primärhaushalt von höchstens 1,4 Prozent des BIP einzuhalten.

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Mit wachsender Besorgnis verfolgt die Athener Regierung auch die Entwicklung an den Rentenmärkten. Griechenland ist mit einer Schuldenquote von fast 200 Prozent des BIP das am höchsten verschuldete Land in der EU. Die Rendite der zehnjährigen griechischen Staatsanleihe hat sich seit dem vergangenen Sommer verfünffacht. Im August 2021 betrug sie 0,53 Prozent, Mitte Februar erreichte sie zeitweilig 2,7 Prozent. Steigende Renditen am Sekundärmarkt bedeuten, dass der griechische Finanzminister bei neuen Anleiheemissionen den Anlegern höhere Zinsen zahlen muss.

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