Geplante dreistündige Stromausfälle

Warnung vor Stromausfällen im Winter – Briten zum Energiesparen aufgerufen

Eine Steckerleiste liegt in einer Wohnung. (Symbolbild)

Eine Steckerleiste liegt in einer Wohnung. (Symbolbild)

London. Der britische Stromnetzbetreiber hat vor Stromausfällen im Winter gewarnt und die Menschen im Land zum Energiesparen aufgerufen. In einem „unwahrscheinlichen Szenario“ könnten Haushalte und Unternehmen teilweise mit geplanten dreistündigen Stromausfälle konfrontiert sein, um die Stabilität des Netzes gewährleisten zu können, teilte der National Grid Electricity System Operator (ESO) am Donnerstag mit. Wichtige Infrastruktur wie Krankenhäuser soll davon ausgenommen sein.

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Nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA werden in Großbritannien 43 Prozent der Elektrizität in Gaskraftwerken produziert. Sollte nicht genug Gas vorhanden sein, müsste demnach im schlimmsten Fall der Strom vorübergehend abgestellt werden. Großbritannien erlebte das zuletzt in den 1970er-Jahren infolge der Ölkrise und Streiks von Bergleuten im Land.

Großbritannien verlässt sich auf Nachbarländer

Sorge bereitet den Netzbetreibern in Großbritannien, dass durch den Krieg in der Ukraine auch in Kontinentaleuropa das Gas knapp ist. Großbritannien verlässt sich im Winter darauf, nötigenfalls von seinen Nachbarn mit Energie versorgt zu werden. Erwartet wird jedoch, dass Frankreich, Belgien und die Niederlande in diesem Jahr weniger liefern werden. Schlimmstenfalls will Großbritannien zwei Kohlekraftwerke wieder in Dienst nehmen.

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Die britische Regierung hatte es bislang abgelehnt, Menschen zum Energiesparen aufzurufen und beteuert, die Versorgung sei sicher. Das Land hat jedoch kaum Gasspeicher und ist daher vom Marktgeschehen abhängig. Die Netzbetreiber empfahlen, Geräte mit hohem Energieverbrauch oder das Aufladen von E-Autos auf die Nacht zu verlegen. Verbraucher sollen dann einen günstigeren Preis bekommen.

Ein Regierungssprecher betonte am Donnerstag, Großbritannien sei nicht abhängig von russischem Gas und habe Zugang zu eigenen Gasvorkommen in der Nordsee, Importen aus Norwegen, sowie flüssigem Gas (LNG), das per Schiff ins Land eingeführt werden könne.

RND/dpa

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