Grüne Geldanlage ist kein Selbstläufer
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Die EU-Kommission möchte grüne Geldanlagen fördern.
© Quelle: Christian Charisius/dpa
Mit Nachhaltigkeit scheint man in der Geldanlage nichts falsch machen zu können. Immer mehr Menschen interessieren sich dafür, die Finanzbranche bewirbt es massiv, und die EU verleiht die höheren Weihen: Seit einigen Tagen müssen die Wünsche zur Nachhaltigkeit in der Anlageberatung angesprochen werden.
Hochgejubelte Anlagetrends
Die Zeiten, in denen dann automatisch die Windkraft als Inbegriff grüner Geldanlage auf den Tisch kam, sind allerdings vorbei. Denn in der Branche gab es alles zu besichtigen, was man von hochgejubelten Anlagetrends kennt: rosarote Prognosen, aufgeblähte Preise, halbseidene Angebote am grauen Kapitalmarkt, Pleiten, Prozesse.
Das ging auch an den Anlagenbauern nicht spurlos vorbei. Wer Aktien von Siemens Gamesa, Nordex oder Vestas in dem Vertrauen kaufte, auf einen Megatrend mit stabilem Wachstum zu setzen, hat einige Nerven gelassen. Das Geschäft ist keineswegs rentabler oder stabiler als andere. Neben eigenen Fehlern der Unternehmen liegt das auch an der extremen Abhängigkeit von politischen Rahmenbedingungen.
Im Moment kommen sie der Windbranche wieder entgegen. In Deutschland steht die Energiewende oben auf der Agenda, in den USA wurde ein riesiges Klimaschutzpaket beschlossen. Beides spricht für einen langfristigen Aufwärtstrend.
Sturm-und-Drang-Jahre einer Branche
Allen, die darauf oder auf andere grüne Geldanlagen setzen wollen, sollten die Sturm-und-Drang-Jahre der Windbranche aber eine Mahnung sein. Nichts spricht dagegen, sich über Auswirkungen von Investitionen auf Umwelt und Gesellschaft Gedanken zu machen, im Gegenteil. Aber niemand sollte glauben, dass „nachhaltige“ Geldanlage automatisch nachhaltige Wertentwicklung bedeutet.
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