Hackerattacke auf Conti: Das Vertrauen in die Digitalisierung leidet
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In der Praxis ist die Sicherheit oft lückenhaft.
© Quelle: IMAGO/Alexander Limbach
Hackerangriffe sind schnell Routine geworden – zu schnell. Praktisch täglich werden neue Fälle bekannt, wo im großen Stil Daten bei Unternehmen oder Behörden blockiert und gestohlen worden sind. Das ist nur die Spitze des Eisbergs, denn das Interesse der Betroffenen an Aufmerksamkeit ist gering. Jetzt hat es mit Continental einen Dax-Konzern erwischt – und wenn die Spitze des Eisbergs so groß ist, ahnt man, wie viel sich unter Wasser verbirgt. Auf jeden bekannten Fall kommen ungezählte stille IT-Katastrophen.
Viele wollen von der Gefahr nichts wissen
Das ist umso bedenklicher, als das Thema wahrhaftig nicht neu ist. Behörden machen Aufklärungskampagnen, Sicherheitsfirmen werben um Kunden, Versicherungen beraten, und in den Unternehmen reden sich die IT-Experten den Mund fusselig. Trotzdem sind Hacker erfolgreicher als je zuvor. Das liegt weniger an ihrer Finesse als an der Sorglosigkeit, die jenseits der Expertenzirkel immer noch herrscht.
Ganz oben in der Hierarchie findet man das Sicherheitsthema genauso lästig wie an der Basis. Denn es konterkariert manches Versprechen der Technologie: Maximale Effizienz, komfortable Abläufe, jederzeit Zugriff auf beliebige Daten, Teilen von Dokumenten, Arbeit von jedem Ort aus – das geht nicht so leicht zusammen mit maximaler Sicherheit. Fachleute predigen inzwischen das Zero-Trust-Prinzip: Vertraue niemandem, verlange vor jedem Systemzugriff eine Authentifizierung. Nichts führt in Unternehmen schneller zu schlechter Stimmung.
Versprechungen lösen sich in Luft auf
Die Bequemlichkeit ist verhängnisvoll, nicht nur für die betroffenen Organisationen. Vor allem leidet mit jedem einzelnen Fall das Vertrauen in die Digitalisierung. Wenn sie vorankommen soll, dürfen sich nicht jeden Tag große Versprechungen von Datensicherheit in Luft auflösen.