Interner Bericht der Arbeitsagentur enthüllt Mängel bei Auszahlung von Hartz-IV-Leistungen
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12.10.2021, Berlin: Wolken ziehen über ein Schild der Agentur für Arbeit. Eine interne Revision der Bundesagentur für Arbeit hat zahlreiche Mängel bei der Auszahlung von Hartz-IV-Leistungen aufgezeigt.
© Quelle: Carsten Koall/dpa
Eine interne Revision der Bundesagentur für Arbeit hat zahlreiche Mängel bei der Auszahlung von Hartz-IV-Leistungen aufgezeigt. Das berichtet am Montag die „Bild“-Zeitung. Im ihr vorliegenden internen Bericht „Vertikale Revisionen im Jahr 2020″ hätten die Prüfer und Prüferinnen unter anderem die schlechte Vermittlung von Langzeitarbeitslosen und Verfahrensprobleme bei Widersprüchen gegen Hartz-IV-Bescheide bemängelt.
So sei etwa die Arbeitsvermittlung der Jobcenter „in mehr als der Hälfte der Fälle nicht zielführend“ gewesen. In 56 Prozent der geprüften Fälle war es Jobcentern demnach nicht gelungen, die Arbeitschancen zu erhöhen, heißt es in dem Bericht. Ein Problem dabei sei häufig die mangelhafte Kommunikation mit den Betroffenen.
Weiter seien sogenannte Eingliederungsleistungen häufig „nicht zielgerichtet“ eingesetzt worden, zitierte die Zeitung weiter aus dem Bericht. Die Zahlungen seien „nicht an den individuellen Bedürfnissen“ der Arbeitslosen orientiert und somit „ineffektiv und ineffizient“ gewesen, urteilt der Bericht laut „Bild“.
Die Revision prüfte außerdem 234 Widersprüche gegen Hartz-IV-Bescheide. In vielen Fällen hätten Betroffene demnach keine Möglichkeit gehabt, eine Widerspruch einzulegen, obwohl dies vorgeschrieben ist. Auch seien nur 29 Prozent der Widersprüche fristgerecht entschieden worden.
RND/hyd
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