Warum sind uns Marken so viel wert?
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/LAFSV5GN5ZCXJG7K4FL6LSISBY.jpeg)
Meist geht der Griff beim Einkauf zur vertrauten Marke.
© Quelle: Sven Hoppe/dpa
Im Moment ist es nahezu egal, was ein Unternehmen herstellt – seine Kosten steigen drastisch. In erster Linie Rohstoffe, Energie und Transport sind teurer geworden, und dort sitzen mit Ölkonzernen und Containerreedereien auch die Profiteure der Inflation. Die vielen anderen in der langen Kette bis zum Endkunden sehen sich vor allem als Opfer – und meist zu Recht.
Unauffällig ein paar Cent mehr
Es lohnt sich allerdings ein zweiter Blick. Konzernen wie Unilever und Nestlé, deren Produkte die Supermarktregale füllen, gelingt es ziemlich gut, ihre Lasten weiterzugeben – im ersten Schritt an die Händler, im zweiten an die Kundinnen und Kunden. Und manchmal legen sie offenkundig noch etwas drauf. Das Motto scheint zu sein, dass ein paar Cent mehr nicht auffallen, wenn sowieso alle über steigende Preise lamentieren.
So verdient mancher Konzern gut trotz Krise, und an der Börse steigen mit den Zwischenbilanzen die Kurse. Darüber mag man sich beim Einkauf erregen, aber das ist kein Fall für eine Übergewinnsteuer. Wagen wir doch mal ein wenig Selbstreflexion: Worin besteht sie denn, die Macht der Markenartikler?
Der Preis der Gewohnheit
Am Ende zahlen wir ihre Preise für unsere Gewohnheit. Dafür, dass ein bestimmter Name auf der Packung steht, wir eine bestimmte Farbe wiedererkennen, der Verschluss immer das gleiche Geräusch macht. Nichts, was die großen Konsumgüterhersteller im Programm haben, ist ohne günstigere Alternative. Dafür sorgen schon die Handelsketten mit ihren Eigenmarken.
Die Preissetzungsmacht, die „Pricing Power“ der großen Marken, die an der Börse bejubelt und hoch bewertet wird, ist eigentlich sehr fragil. Sie liegt allein in der Hand der Kundinnen und Kunden.
Laden Sie sich jetzt hier kostenfrei unsere neue RND-App für Android und iOS herunter