Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland

Letzte Schicht am Freitag: Volkswagen setzt Produktion wegen Coronavirus aus

Das VW-Logo

Das VW-Logo

© Quelle: Julian Stratenschulte/dpa

Bisher soll es bei VW in Deutschland nur vereinzelte Infektionen von Mitarbeitern mit dem Covid-19-Erreger geben. Um auf Nummer sicher zu gehen, will der Konzern nun die Produktion in zahlreichen Werken vorübergehend aussetzen.

 

Wolfsburg. Der VW-Konzern will die Produktion in zahlreichen Werken wegen der Ausbreitung des neuen Coronavirus vorübergehend aussetzen. An den allermeisten Standorten solle an diesem Freitag (20. März) die letzte Schicht laufen, hieß es am Dienstag aus dem Betriebsrat in Wolfsburg. In den vergangenen Tagen hatte es auch in deutschen Werken erste bestätigte Fälle von Infektionen mit dem Erreger der Lungenkrankheit Covid-19 gegeben. Der Betriebsrat beriet nun mit dem Vorstand über die Lage. Aus Sicht der Mitarbeitervertreter reicht die beschlossene Unterbrechung der Fertigung bisher aber nicht aus.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

"Im Vordergrund stand die Situation der Kolleginnen und Kollegen im direkten Bereich, wo auf den Montagelinien Schulter an Schulter an unseren Fahrzeugen gearbeitet wird", hieß es. Das Robert-Koch-Institut empfehle jedoch etwa Mindestabstände, die an den einzelnen Arbeitsstationen nicht einzuhalten seien. "Wir dringen hier auf verbindliche Ansagen", erklärte der Betriebsrat in Richtung Management.

Mehr zum Thema

 

Auf zwei Wochen Unterbrechung eingerichtet

Welche Folgen der Schritt für die Produktion beim größten Autohersteller der Welt hat und wie lange die Maßnahme anhält, war zunächst unklar. VW-Chef Herbert Diess sagte, viele Standorte richteten sich auf zwei Wochen Unterbrechung ein. Die deutschen VW-Standorte waren nach jüngsten Angaben des Konzerns bisher nur von relativ wenigen nachgewiesenen Sars-Cov-2-Infektionen betroffen. Am vergangenen Wochenende waren Fälle im Werk Baunatal bei Kassel sowie im Stammwerk Wolfsburg bekannt geworden.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Den betreffenden Beschäftigten soll es jüngsten Angaben zufolge gut gehen, sie sind in häuslicher Quarantäne. VW hatte zuletzt etwa Hygiene- und Abstandsvorschriften verschärft, auch Kantinen sollten geschlossen werden. Dienstreisen wurden eingeschränkt, größere Versammlungen verschoben.

Vorstand und Betriebsrat hatten sich kürzlich an die Belegschaft gewandt. "Uns ist klar, dass wir auch bei Volkswagen mit Fällen von Corona rechnen müssen", hieß es in einem Brief an die Mitarbeiter. "Es geht aber darum, die Ausbreitung einzudämmen. Denn so schützen wir die Schwachen in der Gesellschaft: unsere Eltern und Großeltern, Lungenkranke, Asthmatiker und alle anderen Risikopersonen."

Mehr zum Thema

 

Bisher keine nennenswerten Lieferkettenunterbrechungen

Der größte deutsche Industriekonzern hat weltweit mehr als 670.000 Beschäftigte, auch in vielen anderen Ländern gelten inzwischen erhöhte Vorsichtsmaßnahmen. Bisher waren die Lieferketten nach offiziellen Angaben nicht nennenswert unterbrochen oder gefährdet.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

In China, wo die Coronavirus-Pandemie ausbrach und Volkswagen zeitweilig auch schon Fabriken schließen musste, entspannte sich die Lage zuletzt wieder etwas. Im Februar waren die Verkäufe in der Volksrepublik abgestürzt: Sie sanken im wichtigsten Einzelmarkt im Vergleich zum Vorjahr um fast drei Viertel. Der Effekt war maßgeblich dafür verantwortlich, dass auch bei globaler Betrachtung ein erhebliches Minus um 24,6 Prozent in der Absatzstatistik stand.

Mehr zum Thema

 

RND/dpa

Mehr aus Wirtschaft

 
Autobauer weit vorne

Wo Deutschlands Wirtschaft am innovativsten ist

Die Region Wolfsburg/Braunschweig liegt dank Volkswagen ganz vorne, wenn es um technische Neuerungen geht. Der Innovationsatlas des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt aber auch, dass vor allem ländliche Regionen in Ostdeutschland immer stärker zurückfallen. Die Wissenschaftler fordern mehr staatliche Förderung für Unternehmen und mehr schnelles Internet.

 
Verändertes Wappendesign

„Stuttgart“ wieder mittendrin: Darum verändert Porsche sein Logo

Der Luxus-Sportwagenhersteller Porsche feiert 75-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass wurde das Firmenlogo überarbeitet, der Schriftzug „Stuttgart“ ist wieder deutlich präsenter. Es ist nicht die einzige Änderung.

 
Kolumne Weltwirtschaft

Nicht ohne meine Karte

Karl Doemens

In den USA gehört das Leben auf Pump zum Lebensstil. Entsprechend alltäglich sind auch Betrugsversuche mit dem Plastikgeld. Bislang tragen die Kreditfirmen anstandslos die Kosten und entschuldigen sich sogar beim Kunden.

 
Streiks noch abwendbar?

Eskalierter Tarifkonflikt: EVG fordert Bahn zu Rückkehr an den Verhandlungstisch auf

Im Tarifkonflikt bei der Bahn stehen die Zeichen weiter auf Eskalation. Nach der Ablehnung des neuesten Angebots durch die Eisenbahngewerkschaft EVG will der Konzern vorerst nicht weiter verhandeln – genau dazu ruft die EVG die Bahn jetzt aber auf. Andernfalls dürften die Zeichen auf Streik stehen.

 
Kein Tweet während China-Besuch abgesetzt

China-Besuch von Tech-Milliardär: Elon Musk nennt Chinesen „fleißig und weise“

Es war sein erster Besuch in drei Jahren: Elon Musk ist in China vom Außenminister, Handelsminister und vom Industrieminister empfangen worden. Musk warnte vor einer wirtschaftlichen Abkopplung der USA und China – und äußert viel Bewunderung über Chinas Entwicklung. Der Twitter-Account von Musk blieb während der Reise jedoch still.

Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Verwandte Themen

Letzte Meldungen

Molfsee

Nadja Henningsen (CDU) ist neue Bürgervorsteherin

Die CDU-Politikerin Nadja Henningsen wurde einstimmig zur neuen Bürgervorsteherin von Molfsee gewählt, um einen Platz im Amtsausschuss rangen UWM und FDP. In geheimer Wahl gewann die FDP.

 
Aufstiegsrunde

Fußballer des VfR Neumünster sind zurück in der Oberliga

Die Kicker der Kaltenkirchener TS hatten ein Fußballwunder gebraucht und auch alles dafür getan, es wahr werden zu lassen. Doch dies war zu wenig. Am Ende jubelte der Gast vom VfR Neumünster, der nach seinem Abstieg im Jahr 2019 in die Oberliga zurückkehrt.

 
Ungewisse Zukunft

TSV Wattenbek: Abstieg aus Dritter Handball-Liga endgültig besiegelt

Der Abstieg des TSV Wattenbek ist besiegelt. Weil kein sportlich für die Dritte Handball-Liga der Frauen qualifizierter Verein auf eine Meldung verzichtete, gibt es keine Nachrücker aus der Abstiegsrelegation. Die Peitschenstehen vor einer ungewissen Zukunft. Für die Oberliga wird nicht gemeldet.

 
Newsletter „Kiel kulinarisch“

Kiel kulinarisch: Sehnsucht nach einem grünen Teller

Der Newsletter geht der Frage nach, wo man in Kiel besonders gut vegetarisch essen kann. Die erstaunliche Antwort: Es ist ein Lokal, in dem auch reichlich Fleisch auf der Karte steht. Außerdem gibt es Tipps für einen Restaurantbesuch nach der Oper. Und Bartenderin Teika Feyen hat für die Leserinnen und Leser einen nordischen Kieler-Woche-Cocktail kreiert.

 
Abschiedsstimmung

Miha Zarabec: Der Dirigent des THW Kiel verlässt das Orchester

Als Spielmacher wurde er zum Mann mit dem gewissen Etwas. 2017 kam Miha Zarabec für ein Jahr zum THW Kiel – und blieb für sechs Spielzeiten. Im Sommer wechselt der slowenische Spielmacher zum polnischen Top-Klub Wisla Plock. Er wird fehlen.

 
Einteilung der Kliniken in Level

Krankenhausreform: Von der Decken geht auf Distanz zu Lauterbach

Im Streit mit dem Bund um die Krankenhausreform hat Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken (CDU) klar Position bezogen. Die Einteilung der Kliniken, wie sie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vorschwebe, sei nicht akzeptabel. Hier gebe es einen offenen Streit.

 
Für den guten Zweck

Spenden-Armbänder der Kieler Woche: AIDA-Gutschein als Hauptgewinn

Wer die Kieler Woche kennt, weiß auch von den bunten Spenden-Armbändern, die jedes Jahr viele Handgelenke in Kiel zieren. Für zwei oder zehn Euro kann ein Armband erworben werden – dieses Jahr bereits schon vor der Kieler Woche. Die Teilnehmer können erneut hochwertige Preise gewinnen.

 
Flugplatz Hohn

Nach Flugunglück in Hohn: Daten des abgestürzten Learjet werden ausgewertet

Die Ermittler der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung sind bei der Rekonstruktion des Learjet-Unglücks von Hohn ein großes Stück weiter. Die Daten wurden gesichert und werden jetzt ausgewertet. Am Donnerstag ging auch die Spurensuche am Wrack weiter.

 
Newsletter „Kultur leben“

Kultur leben - mit Tipps und Terminen. Newsletter der KN vom 1. Juni

Weit über die Grenzen Büdelsdorfs hinaus strahlt die Nordart. China und die Türkei sind diesmal die Länderschwerpunkte der Schau, die am 3. Juni offiziell eröffnet wird. Mehr Tipps und Termine gibt‘s hier in unserem Newsletter.

 
Zwischen Kiel und Hamburg

Hund Hercules im Regionalzug vergessen – Bundespolizei konnte helfen

Auf der Fahrt von Kiel nach Hamburg wurde ein Hund im Regionalexpress vergessen. Die Polizei nahm ihn am Donnerstagmorgen, 1. Juni, am Hamburger Hauptbahnhof mit auf die Wache. Das Frauchen konnte glücklicherweise schnell kontaktiert werden.

Spiele entdecken