„Zukunftsfähige Ernährung“

Lidl baut Sortiment um: weniger Fleisch, mehr pflanzliche Produkte

Das Logo eines Lidl-Supermarktes in Berlin-Reinickendorf leuchtet vor dem Abendhimmel.

Das Logo eines Lidl-Supermarktes in Berlin-Reinickendorf leuchtet vor dem Abendhimmel. Der Discounter plant, sein Sortiment umzustellen und weniger Fleischprodukte anzubieten.

Deutschlands Supermärkte stellen sich zunehmend auf den Trend hin zu weniger Fleisch ein. Ob Frikadellen aus Soja oder Seitanschnitzel: Die Auswahl an vegetarischen oder veganen Artikeln wird größer, in den Regalen finden sich immer mehr Alternativen zu Fleisch. Der Discounter Lidl wagt nun den nächsten Schritt und kündigt an, sein Sortiment künftig weiter umzukrempeln. Bis 2025 soll der Anteil an Fleischprodukten sinken, dafür soll es mehr pflanzenbasierte Produkte geben.

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„Lidl stellt sich seiner Verantwortung als Handelsunternehmen und seiner wichtigen Vermittlerrolle zwischen Lebensmittelerzeugern und Kunden und möchte aktiv die Transformation zu einer zukunftsfähigen Ernährung vorantreiben“, sagte ein Sprecher auf Anfrage des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND). Man sei sich der Tatsache bewusst, dass Ernährung wesentliche Auswirkungen auf das Klima, die Biodiversität und auf die Gesundheit habe. Zuerst hatte die „Lebensmittel Zeitung“ über den Vorstoß berichtet.

Weltbevölkerung wächst weiter

Lidl-Einkaufschef Christoph Graf hatte bereits auf der Grünen Woche davon gesprochen, dass die Landwirtschaft in Zukunft wohl nachhaltiger werde und es ein neues Gleichgewicht zwischen pflanzlicher und tierischer Proteinernährung geben werde. Auf der Verbrauchermesse, die Ende Januar erstmals seit zwei Jahren wieder in Berlin stattfand, sprach Graf laut der „Lebensmittel Zeitung“ zudem von einem Wandel, der „alternativlos“ sei und verwies auf die Grenzen eines Planeten, der auf eine Bevölkerung von 10 Milliarden Menschen zugeht. So viele Menschen werden nach den bisherigen Prognosen der Vereinten Nationen bis zur Mitte des Jahrhunderts auf der Erde leben.

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Ernährungswende beim Discounter also? Auch Konkurrent Aldi hat die Verbraucherinnen und Verbraucher bereits darauf eingestimmt, dass sich das Angebot ändern wird – hin zu mehr Tierwohl. Bis 2030 will Aldi Frischfleisch aus niedrigen Haltungsformen der Stufen eins und zwei aus seinen Regalen verbannen. Dann soll es nur noch Frischfleisch von Tieren geben, die beispielsweise einen Auslauf oder mehr Platz im Stall haben als bei den niedrigeren Stufen.

Trendreport: Mehr Flexitarismus

Der Handel reagiert dabei auf das sich wandelnde Konsumverhalten. Der Fleischkonsum ist in Deutschland rückläufig, zuletzt lag der durchschnittliche Pro-Kopf-Konsum bei 55 Kilogramm im Jahr. Anfang der 1990er-Jahre waren es noch fast zehn Kilo mehr.

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Laut einem kürzlich vorgestellten Trendreport für 2023, den das Bundeszentrum für Ernährung gemeinsam mit dem Netzwerk Nutrition Hub erstellt hat, ist der Trend zu klimafreundlicher und nachhaltiger Ernährung die zentrale Entwicklung der kommenden Jahre. „Die Zukunft ist flexitarisch“, heißt es dort. Diese Ernährungsweise, also deutlich weniger Fleisch und Fisch auf den Tellern, aber eben auch kein purer Vegetarismus, sei bereits in der Mitte der Gesellschaft angekommen.

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Fleisch soll es bei Lidl auch weiterhin geben

Fleisch ja, dafür aber weniger: Auf diese Entwicklung stellt sich nun auch Lidl ein. Denn Wurst und Fleisch soll es laut des Unternehmens auch weiterhin geben. Man werde das Angebot an tierischen Erzeugnissen im Sortiment weiterentwickeln und das Tierwohl weiter stärken, so der Lidl-Sprecher. „Das heißt, es wird auch weiterhin ein breites Angebot an Fleischprodukten in unseren Filialen geben, da wir unseren Kunden die Wahl lassen und nicht die persönliche Ernährungsweise vorschreiben wollen.“ Der Discounter setze dabei auf Kennzeichnungen wie den Nutri Score oder das Haltungsformlabel.

ARCHIV - 08.06.2021, Nordrhein-Westfalen, Münster: Zwei junge Wagyu Ochsen steht auf dem landwitschaftlichen Betrieb Holtmann auf einer Weide. (zu dpa "Was macht die Ampel aus dem «Agrarfrieden»?") Foto: Guido Kirchner/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Kichererbsen statt Kühe: Wie sich die Landwirtschaft auf fleischlose Ernährung einstellt

Die Nachfrage nach veganem und vegetarischem Essen steigt. Auch auf der Grünen Woche locken viele Aussteller mit ihren Alternativen zu Fleischprodukten. Doch was macht das mit der Land­wirtschaft? Ein Besuch auf der Berliner Messe.

Um das Sortiment an pflanzlichen Produkten auszuweiten, soll es künftig nicht nur mehr vegane Alternativen zu Fleisch- und Molkereiprodukten geben, sondern auch mehr Hülsenfrüchte oder Nüsse. Mit dieser Strategie zu einer bewussten Ernährung setze sich Lidl verbindliche Ziele, „um seinen Kunden bis 2025 das beste Angebot für eine bewusste, gesunde und nachhaltige Lebensweise zum gewohnt günstigen Preis zu bieten“, heißt es.

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