Material, Griff und Winkel: Darauf kommt es bei E-Bike-Lenkergriffen wirklich an
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Die Wahl des richtigen Griffes wird beim E-Bike oft unterschätzt.
© Quelle: Caroline Seidel
Die richtige Radgröße wird ausgesucht, die Sattelhöhe wird eingestellt, die Lenkerhöhe wird darauf abgestimmt. Damit sollten doch alle wichtigen Parameter zum Wohlfühlen auf einem perfekt auf den Radler oder die Radlerin abgestimmten E-Bike erfüllt sein, oder? Tatsächlich gibt es trotzdem mitunter taube Hände, schmerzende Handgelenke oder generell das Empfinden, dass irgendetwas nicht so richtig passt.
Die Folge: Unzufriedenheit und weniger Freude am Radeln. Dabei hilft mitunter ein einfacher Eingriff, um das Zusammenspiel zwischen sich selbst und dem E-Bike zu optimieren. Gerne übersehen, aber in seiner Wichtigkeit kaum zu unterschätzen: der richtige Lenkergriff muss es sein, aus dem richtigen Material, angebracht im richtigen Winkel. Daher hier eine Handvoll griffiger Tipps für den richtigen Griff.
Material: Gummi, Leder oder Kork
Kork ist trendy, nachhaltig und natürlich. Leder edel, natürlich und stylisch. Gummi? Weder noch. Aber praktisch, robust und griffig. Griffe aus Kork und Gummi bieten mehr Haftung als die glatten Lederexemplare, sind zudem oft haltbarer. Andererseits ist die Aufnahme und Abgabe von Schweiß bei Kork und Leder besser. Auch dadurch verändert sich das optische Erscheinungsbild, Leder und Kork dunkeln eher als Gummimischungen.
Achten Sie bei den natürlichen Produkten aus Leder und Kork auch auf Nähte und Übergänge. Bei kurzen Strecken mögen diese Materialübergänge egal sein. Wer dauerhaft länger fährt, dem drohen dort jedoch Scheuerstellen an der Hand.
Winkel: Nur wenn er passt, dann passt es auch
Die Hände- und Handgelenke haben beim Nutzen des E-Bikes viel auszuhalten. Unebenheiten werden abgefedert, die Last auf den Armen entlastet den Rücken – genau so soll es sein. Aber die optimale Griffhaltung ist dabei ganz entscheidend. Muss das Handgelenk ständig zu stark belastet und angewinkelt werden, dann stellen sich schnell Schmerzen oder taube Hände ein. Gute Fachhändler checken beim Kauf des E-Bikes, ob die Lenkergriffe ideal auf ihre Sitzposition eingestellt sind.
Handhaltung: auflegend statt umklammernd
Viele erfahrene Radlerinnen und Radler legen ihre Hände auf, umfassen den Griff dabei aber nicht vollständig. Stattdessen umfassen die Finger mit offener Hand die beiden Bremsen. Zwei Vorteile: Diese Haltung verkürzt bei Bremsbedarf die Reaktionszeit, zudem ist die Handhaltung so entspannter. Das mindert die Belastung und schont die Gelenke.
Griff-Form: mehr Varianten für mehr Komfort
Ein nach unten gebogener Rennradlenker bietet die größte Auswahl an Griffpositionen. Für E-Bikes ist der Rennlenker jedoch nicht geeignet. Vor allem, da die Sitzhaltung auf dem E-Bike aufrechter sein sollte als auf dem Rennrad (Ausnahme E-Rennrad natürlich). Für auf Touren in komfortabler Haltung ausgelegte E-Bikes sind daher ergonomische Lenkergriffe die beste Wahl.
Zunehmend beliebter werden dabei die Lenkergriffe mit nach oben gebogenen „Hörnchen“ an beiden Außenenden. Diese bieten dem Radler und der Radlerin entlastende Griffvarianten. Zum Beispiel kann man bei Bedarf etwas aufrechter sitzen, ohne den Kontakt zum Griff zu verlieren. Gut sind zudem Griffe mit verbreiterter Auflagefläche für die Handballen. Auch dieses Griffdesign entlastet die Hände mehr als ein schlichter runder Lenkergriff.
Handschuhe helfen auch im Sommer
Auch bei optimal ausgesuchtem und montiertem Griff – Handschuhe sind immer eine Entlastung für die Hände und eine gute Idee, selbst bei sommerlichen Temperaturen. Dünne Handschuhe (auch hier sind die Nähte der neuralgische Punkt) entlasten und – nicht zu unterschätzen – schützen die Hände zudem bei einem Sturz. Rennradfahrer trugen schon derlei Handschuhe, als es noch keine Helmpflicht im Radsport gab.